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Sven Trump vor dem weißen Haus in Kallstadt an der Weinstraße.

© myclimate

„Keep the world great“: Trump ist Klimaschutzbotschafter

Der US-Präsident hat Verwandte in der Pfalz. Jetzt will ihn ein entfernter Cousin zum Umweltschutz animieren.

Sven Trump steht auf einem Foto vor einem weißen Haus in seiner Heimat Kallstadt an der Weinstraße. Es ist das weiße Haus in dem Friedrich Trump, Donald Trumps Großvater zur Welt kam. Friedrich emigrierte 1885 nach Amerika. Er ist der Grund, warum sein Enkel Donald Trump das Licht der Welt in den Vereinigten Staaten und nicht in Kallstadt in der Pfalz erblickte. Wäre Friedrich Trump damals nicht ausgewandert, wäre Donald Trump jetzt vielleicht nicht der Präsident der Vereinigten Staaten.

Sven Trump ist einer von vielen entfernten Verwandten des US-Präsidenten, die immer noch in der Pfalz leben, ihren Nachnamen jedoch pfälzisch, also „Truhmb“ aussprechen. Diesen Nachnamen will Sven nun nutzen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Er ist zum Klimabotschafter von myclimate geworden.

Die NGO schreibt auf ihrer Internetseite, Sven Trumps Ziel sei es, seinen Verwandten im Weißen Haus zu erreichen, um ihm eine wichtige Botschaft mitzuteilen: „Donald, der Klimawandel existiert, und die Folgen betreffen auch die USA, sie betreffen auch dich!“

Dafür hat Sven Trump einen Twitter- und Instagramaccount unter dem Namen „therealsventrump“ eingerichtet, in Anlehnung an den Twitteraccount seines berühmten Verwandten mit mehr als 66 Millionen Anhängern. Auf Instagram veröffentlichte er eine Collage von zwei weißen Häusern – dem berühmten in Washington und dem weniger berühmten in Kallstadt. Darunter steht: „Donald, das ist das bescheidene Geburtshaus deines Großvaters hier in Kallstadt mit 150 Quadratmetern. Dein aktueller Wohnsitz ist vierzig mal größer. Haben deine 132 Zimmer alle Energiesparlampen?

Und wenn du die Raumtemperatur von 24 Grad (eh zu warm für dich als hitzigen Typ) auf 21 senkst, spart das fast 20 Prozent Energie.“ Im Unterschied zu Donald fährt Sven Trump Fahrrad, isst Veggieburger und spielt Minigolf – alles mit einer roten Kappe auf dem Kopf, auf der steht „Keep the world great“, damit spielt er auf den Wahlkampfslogan seines machthabenden Verwandten an, „Make America great again“.

Bislang folgen dem 37-Jährigen allerdings erst knapp 250 Personen. Wie viel Eigeninitiative hinter den Beiträgen des gelernten Koch aus der Pfalz steckt. ist unklar: Die Idee für die Kampagne „Trump for Climate“ soll von der Berliner PR-Agentur Scholz&Friends stammen, die auch den Kontakt zwischen myclimate Deutschland und Sven Trump hergestellt haben soll.

Übrigens stammt aus dem dem gleichen Ort in der Pfalz auch Johann Heinrich Heinz, Vater des Heinz-Ketchup-Firmengründers Henry John Heinz. Auf der Suche nach dem Geheimnis von Kallstadt und seinen Berühmtheiten findet der 2014 produzierte Film „Kings of Kallstadt“ eine Antwort: Die knapp 1300 Einwohner der Ortsgemeinde pflegen eine bemerkenswerte Gemeinschaft.

Joana Nietfeld

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