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Lernte auch von Ottfried Fischer: „Doppelpass“-Moderator Thomas Helmer.

© Sport 1

Abschied im „Doppelpass“: Servus, Phrasenschwein

Großes Finale für Thomas Helmer: Der „Doppelpass“-Moderator feiert am Sonntag seinen Abschied.

Nein, auch in die Abschiedssendung von Thomas Helmer kommt er nicht: Christian Streich, Trainer des SC Freiburg, der sich jahrelang dem Stammtisch-Rummel des Sport–1-Talks „Doppelpass“ entzogen hat.

Wenn Helmer am Sonntagvormittag nach sechs Jahren alleiniger „Doppelpass“-Moderation seinen Abschied von Deutschlands beliebtestem Fußballtalk feiert, sitzt, wie sollte es anders sein, Uli Hoeneß da. Sport 1 wird’s freuen. Der Ehrenpräsident des FC Bayern ist immer für agenturträchtige Zitate zu haben, sicher auch diesmal zum Zustand der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

Verglichen damit war und ist Thomas Helmer eher ein leiser seiner Zunft. Er gab seine Premiere als „Doppelpass“-Moderator am 10. Januar 2010. Seit der Saison 2015/2016 ist der Ex-Profi (FC Bayern München und Borussia Dortmund) alleiniger Moderator.

Helmer schien anfangs etwas in der neuen Rolle zu fremdeln, kam in seiner sachlich-nüchternen Art lange nicht an die leutselige Munterkeit seiner Vorgänger Rudi Brückner und Jörg Wontorra ran. Er hatte es mitunter schwer, sich gegen die Sport-1-Experten Marcel Reif oder Stefan Effenberg am Tisch zu behaupten.

Das Format ist und bleibt das Flaggschiff

Fast wirkte der gebürtige Herforder in diesem Format, in dieser pseudo-gemütlichen Weißbier-Runde mit Phrasenschwein und Dopaphon etwas deplatziert (hat Helmer davon wirklich jemals getrunken?), was dem mancherorts belächelten, quotenmäßig aber stets erfolgreichen „Doppelpass“ in seinen journalistischen Qualitäten nicht unbedingt geschadet hat.

Das Format ist und bleibt das Flaggschiff des Nischensenders. Helmer hat es mit geprägt. („Doppelpass“, Sonntag, Sport 1, 11 Uhr)

Vom „Phantomtor“-Schützen 1993 gegen den 1. FC Nürnberg spricht kaum noch jemand, sondern vom Moderatoren Thomas Helmer. Man darf gespannt sein, wohin es den 56-Jährigen verschlägt, der an der Seite von Ottfried Fischer Schauspiel-Erfahrung sowie ein Casting für eine Quizshow gemacht hat. „Ich danke Thomas Helmer für die vielen tollen Jahre und freue mich sehr, dass wir Thomas in anderen Formaten bei Sport 1 wiedersehen werden“, deutet Sport1-Chefredakteur Pit Gottschalk an, der das Format mit Nachfolger Florian König in sicheren Händen weiß.

Der „Doppelpass“ sei zu seiner zweiten Familie geworden, sagt der scheidende Moderator. Helmer lebt mit seiner Frau, der SchauspielerinYasmina Filali und Familie in Hamburg. Dafür wird er mehr Zeit haben, wenn er am Wochenende nicht mehr nach München fliegen und morgens Weißbier trinken muss.

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