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Steht die Europa-Wähler am 23. Mai unter dem Einfluss von Fake News?

© dpa

Aktuelle Umfrage: Deutsche fürchten sich vor Desinformation

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass politische Desinformation Wahlergebnisse manipuliert. Besonders groß sei die Gefahr durch Social Media

Die Zahlen einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Medienanstalt NRW müssen beeindrucken. 82 Prozent der befragten Deutschen haben danach Sorge, dass durch politische Desinformationskampagne Wahlergebnisse manipuliert werden; 72 Prozent geben an, dass ihnen persönlich schon einmal politisch motivierte Desinformationen im Internet – Parteiwebseiten, Online-Magazine, Soziale Medien – aufgefallen sind.

Internet meint hier insbesondere die Sozialen Medien. Hier setzen bei den Nutzern vermehrte Zweifel über Qualität und Richtigkeit der Informationen ein. 89 Prozent haben bereits Wahlwerbung in diesen Medien gesehen, mehr als die Hälfte davon gibt an, „dass diese irreführende Aussagen enthielt, um die politische Meinung bzw. die Wahlentscheidung zu manipulieren“, teilte die Medienanstalt mit. Fast die Hälfte der Befragten meint, dass die Wahlwerbung auf ihre politische Entscheidung zugeschnitten, also personalisiert war. Dabei wird vielfach der Wunsch nach vertrauenswürdigen Informationen und transparenten Quellen geäußert. 93 Prozent aller Befragten sprechen sich dafür aus, dass jeder Nutzer klar erkennen können sollte, nach welchen Kriterien ihm politische Wahlwerbung im Internet oder in sozialen Netzwerken angezeigt wird, 89 Prozent sind der Meinung, politische Werbung sollte deutlicher als solche gekennzeichnet sein.rnet

Rettet das Internet als vertrauenswürdige Quelle

Für Tobias Schmid, Direktor der Medienanstalt NRW, „stärken im Hinblick auf die anstehenden Europa-Wahlen die aktuellen Zahlen die Bedeutung, die eine freie, pluralistische und unabhängige Presse für den Erhalt unserer Demokratie hat“ Es sei dringend notwendig, dass die Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflicht nicht nur in den klassischen Medien, sondern auch im Online-Bereich verpflichtend sei. Das Internet müsse als vertrauenswürdige Informationsquelle und Ort für die Verbreitung von gutem und freiem Internet zurückgewonnen werden. Da sei auch der Gesetzgeber gefragt, sagte Tobias Schmid.

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