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Arte-Doku zum Ersten Weltkrieg: In Stahlgewittern

Der Kultursender Arte verzeichnet derzeit die beste Quote in seiner Geschichte. Nun hat der Sender seine Programmplanung für 2014 vorgestellt. Geplant ist auch eine Tagebuch-Doku zum Ersten Weltkrieg.

Gute Nachricht für Arte. Der deutsch-französische Kultursender hat derzeit die höchste Reichweite seit seiner Gründung 1992. In Deutschland lag der Marktanteil in den ersten zehn Monaten des Jahres bei 0,9 Prozent. Das seien 14 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, sagte Programmdirektor Alain Le Diberder in Hamburg bei der Vorstellung der Programmplanung 2014. In Frankreich habe sich die Quote um zwölf Prozent auf 1,9 Prozent erhöht. Umgerechnet bedeutet dies, dass hierzulande acht Millionen Menschen mindestens einmal pro Woche Arte einschalten. In Frankreich sind es zwölf Millionen. Damit das im nächsten Jahr auch so bleibe, seien neue Top-Serien, ein Schwerpunkt zum Ersten Weltkrieg und „24 Stunden Jerusalem“ vorgesehen.

Programmpunkte, die immer mehr auch über die Arte-Mediathek rund um die Uhr abgerufen werden. Arte verstehe sich als Medienanbieter, dessen Programme gleichermaßen über das Fernsehen, den PC und mobile Endgeräte verbreitet würden. Mit 140 Millionen Visits auf der Webseite in den ersten zehn Monaten habe sich die Besucherzahl gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 44 Prozent gesteigert. Über Facebook und Twitter habe Arte 1,7 Millionen Follower.

Das Jahresbudget des Senders, an dem auf deutscher Seite ARD und ZDF beteiligt sind, liege in diesem Jahr mit 435 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau. Die Programmstruktur werde 2014 nur geringfügig verändert, kündigte Diberder an. Im Bereich Kultur werde der Samstag ein Schwerpunkttag für Pop und der Sonntag ein Tag für klassische Musik. Ungewöhnlich sei, dass selbst das Philosophie-Magazin am Sonntagmittag rund 80 000 Zuschauer erreiche. Der Internet-Kanal „Arte Live Web“ werde umbenannt in „Arte Konzert“.

Arte verstehe sich als ein europäisches Programm, betonte Diberder. Neben Schuldenkrise und Euro-Politik lenke der Sender den Blick auch auf europäische Utopien und die Kultur. Wegen der Europawahl im Mai 2014 werde das Thema Europa vor allem im Internet breiten Raum einnehmen. Weitere Schwerpunkte seien eine achtteilige Tagebuch-Doku zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914, das Projekt „Summer of the 90th“ und eine Doku „24h Jerusalem“.

Der Programmdirektor wehrte sich gegen die Behauptung, Arte sei ein Nischensender für Bildungsbürger. Rund 20 Prozent der Zuschauer hätten einen höheren Bildungsabschluss. Das entspreche dem Bevölkerungsdurchschnitt. Allerdings sähen gebildete Menschen grundsätzlich seltener fern. Die Zuschauerzahlen im Netz werden sich dabei künftig immer weiter den TV-Quoten anpassen. Wenn der Sender im kommenden Jahr sein Programm für 2015 vorstellt, ist es möglicherweise schon so weit, dass mehr Menschen Serien wie „Top of the Lake“ oder „Borgen“ im Netz als im klassischen TV sehen. Den Machern wäre das egal. Sie wollen einfach „nur ein gutes Programm machen“. epd/meh

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