Der Anfang ist Schweigen und das hat Olli Schulz bereits geahnt: „Tom hat Humor, aber eher auf so eine passive Art.“ Deshalb geht’s erst mal zum abendlichen Aufwärmtraining, ein paar Bälle schlagen auf dem Tennisplatz, danach ein Aufwärmbier, ein Small-Talk-Versuch: „Ich werde bald 40“, stellt Olli Schulz fest. „Ja, langsam sieht man’s“, sagt Tom Schilling. Auftakt für einen großen Abend.
Für Arte ziehen der Musiker Schulz, der auf ProSieben demnächst eine eigene Show bekommt, und der Schauspieler Schilling, kürzlich mit dem Deutschen Filmpreis für „Oh Boy“ ausgezeichnet, durch die Berliner Nacht (http://videos.arte.tv/de/videos/durch-die-nacht-mit--7575802.html). Das zu beobachten, macht großen Spaß: Schulz ist schon von Berufs wegen eine Laberbacke. Er lotst Schilling aus der Einsilbigkeit heraus, auch wenn dieser noch nach mehreren Herrengedecken Haltung bewahren will. Und so kommt es zu wunderbaren Wortwechseln darüber, wie nervig Twittern im Kino ist, wie gut Fake-Telefonate gegen ungewollte Gesprächspartner helfen und wie es ist, betrunken vor der Kamera zu stehen.

Mit ein paar Bierchen intus geht es zum Treffen mit Regierungssprecher Steffen Seibert, den Schulz und Schilling mit einer Flasche versorgen wollen. Doch dieser lehnt konsterniert ab. Trotzdem erfahren die Zuschauer in dieser Begegnung viel über Angela Merkel und ihren Sprecher: „Ist die Kanzlerin autoritär?“, „Müssen Sie oft Ihre Meinung zurückstellen?“, „Haben Sie eine Lieblingsband?“. Mehr oder weniger zufrieden mit den Antworten auf ihre Fragen ziehen die beiden Männer weiter. Zum Kegeln und Kurze trinken nach Kreuzberg. Der Rest ist Schweigen. Sonja Álvarez
„Durch die Nacht mit ... Tom Schilling & Olli Schulz“, Sonntag, 1 Uhr 10, Arte
2Kommentare
Neuester Kommentar