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Medien: Auf der Suche nach der Glücksformel

Die Kurfürstenstraße gehört zu den eher düsteren Attraktionen Berlins. Hier bieten sich nachts Frauen feil, die wie halbe Kinder aussehen.

Die Kurfürstenstraße gehört zu den eher düsteren Attraktionen Berlins. Hier bieten sich nachts Frauen feil, die wie halbe Kinder aussehen. Oft haben die Drogen böse Spuren in ihren Gesichtern hinterlassen. Feature-Autor Jens Jarisch erzählt vom Innenleben dieser nächtlichen Straße. Von labyrinthischen Geschäften, die in Hinterhöfen abgewickelt werden. Von Frauen, die hier Geld für den nächsten Trip verdienen, von Dealern, Kunden und Voyeuren. Eine beunruhigende Welt. Das preisgekrönte Feature „Die K.“ beginnt in einem Kleinwagen, in dem eine Prostituierte ihrer Arbeit nachgeht. Es folgt eine Stadtführung der besonderen Art (SWR 2, 22. März, 21 Uhr 03, Kabel UKW 107,85 MHz).

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Jules Verne hat uns gelehrt, dass die wirklich großen Abenteuer nicht erst hinterm Mond beginnen. Auch tief im Leib der Erde warten fantastische Welten auf ihre Entdecker. Wer sich einst als Leser oder im Kino mit dem Hamburger Professor Lidenbrock und seinem Neffen Axel auf „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ machte, wird nun auch die dreiteilige Hörspielfassung des berühmten Romans mit Spannung erwarten. Noch einmal steigen Lidenbrock, Axel und der isländische Jäger Hans in den Krater des Vulkans Snäfields Yokul, um dann im Erdinneren die unglaublichsten Dinge zu erleben (Kulturradio, Teil 1 am 24. März, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

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Es gab Zeiten, da war Linkshändigkeit in unserer Kultur ein Tabu. Kinder, die beim Schreiben ihre „böse Hand“ gebrauchten, wurden bestraft. Heute sind wir liberaler, neigen sogar zur mythischen Aufwertung des Phänomens. Jede prominente Hand, die ihre Autogrammkarte mit links signiert, scheint den Genieverdacht zu bestätigen. „Verkehrte Welt“ heißt eine Lange Radionacht von Adolf Stock, die allein der Linkshändigkeit gewidmet ist. Eine kleine Kulturgeschichte des rechten und unrechten Gebrauchs unserer Handwerkzeuge, Gespräche mit Experten aller Coleur und natürlich Auskünfte von notorischen Linkshändern (Deutschlandradio Kultur, 25. März, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

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Auf einen altersschwachen Hochseedampfer führt uns Christoph Prochnows Radiokrimi „Der Amokläufer“. Vor fast einem Jahrhundert reist dort der Sarg einer britischen Lady von der Kolonialresidenz Batavia ins Mutterland. Die junge Schöne starb überraschend und nahm ihr düsteres Geheimnis mit ins Grab. Privatdetektiv Livingston glaubt, es an Bord des Dampfers aufklären zu können. Unter den Reisenden ist ein zwielichtiger Arzt aus Deutschland. Ein Intellektueller im Tropenfieber, der nachts am Sarg der Lady Totenwache hält. Prochnow hat eine Novelle Stefan Zweigs bearbeitet, die in Exzess und Verbrechen seelische Wahrheiten ergründen will (Deutschlandradio Kultur, 26. März, 15 Uhr 05).

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Das Glück ist eine kapriziöse Angelegenheit. Heiß begehrt und selten gefunden. Ist Glück nur eine subjektive Phantasmagorie, oder kann die Wissenschaft mittlerweile auch mit harten Fakten dienen? Womit beschäftigen sich professionelle Glücksforscher, von denen heute immer mehr auf die Wissenschafts- und Medienmärkte drängen? Feature-Autor Jean- Claude Kuner hat sich in der Szene umgehört. Was die Hirnforschung in ihren Labors über das Glück herausfindet, wie zeitgenössische Philosophen das Thema bedenken, ob wenigstens einige unter den zahlreichen Glücksratgebern im Buchhandel ihr Geld wert sind. „Jeder ist seines Glückes Schmied“, so lautet der im Grunde ernüchternde Titel des Features. Der Autor hat am Ende seiner Suche auch keine probate Glücksformel gefunden. Nur ein paar philosophische Einsichten, die der Rede wert sind (Deutschlandfunk, 26. März, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

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