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Medien: Auf zu fernen Welten

Rollenspiele im Internet, Strategiespiele mit Langzeiteffekt und kurzweiliger Tüftlerspaß – Unterhaltung für jeden Geschmack

Keine Hausaufgaben und auch sonst kaum Verpflichtungen: Die Sommerferien sind die Zeit, in der Kinder ein Computerspiel auch mal komplett durchspielen können. Entweder daheim am PC oder unterwegs Richtung Urlaub auf dem Gameboy. Zusammen mit Tagesspiegel online haben wir die besten Spiele getestet.

FÜR ANGEHENDE HISTORIKER

Das Strategiespiel „Empire Earth 2“ enthält fast die gesamte Menschheitsgeschichte: Die 15 Epochen des 3D-Spiels umfassen einen Zeitraum von 12 000 Jahren – von der Steinzeit bis in die ferne Zukunft des Jahres 2230. Aufgebaut und gekämpft wird in allen wichtigen Epochen wie Bronzezeit oder Mittelalter, auf fast allen Kontinenten und mit so gut wie jedem zivilen wie militärischen Zubehör. Die Kampagnen machen bekannt mit der Geschichte Koreas, mit Preußen oder der Entwicklung der USA von der Kolonie bis zur Supermacht. Mit diesem Spiel ist man sicherlich auch noch in der zweiten Ferienhälfte beschäftigt, einen Windows-Rechner mit mindestens zwei Gigahertz Taktfrequenz sowie eine geeignete Grafikkarte (GeForce 4 oder vergleichbar) vorausgesetzt. Preis: ab 40 Euro.

DEN MARS BESIEDELN

Ebenfalls auf schnelle Windows-Rechner angewiesen ist der dritte Teil des Science-Fiction-Epos „Earth 2160“. Um sich in den Schluchten des Mars zurechtzufinden, braucht es einen schnellen Pentium-4-Rechner samt ebenso schneller 3D-Grafikkarte. Dafür kann man dann eintauchen in die äußerst detailliert ausgearbeitete Landschaft des roten Planeten, der nach dem Untergang der Erde zur neuen Hoffnung der überlebenden Menschen wird. Doch zuvor muss der unwirtliche Lebensraum erschlossen werden. Auch für den Kampf sollte man gerüstet sein, auf dem Mars streiten vier Fraktionen um die Vorherrschaft. Earth 2160 (Entwickler Zuxxez, Vertrieb Koch Media) kann sowohl gegen den Computer als auch online oder im Netzwerk mit bis zu acht Spielern gespielt werden. Der Preis: ab 44 Euro.

FÜR DENKSPORT-FANS

Ganz und gar friedlich und das auch noch auf älteren Windows-Computern ist „Crazy Machines – Neue Herausforderungen“. Nachdenken statt hektisch Klicken führt bei diesem PC-Bastelspiel zum Erfolg. Daniel Düsentrieb hätte angesichts der fantastischen Geräte, die man hier zusammenbauen muss, seine Freude gehabt. Angenehm: Der Schwierigkeitsgrad steigt allmählich, so dass man mit den Aufgaben wächst. Unübertroffen ist das Preisleistungsverhältnis. Die „Neuen Herausforderungen“ von „Crazy Machines“ gibt es bereits ab 10 Euro.

WILDE BEZIEHUNGSKISTEN

Nur wenige Computerspiele trauen sich, in die Fußstapfen der „Sims“ zu treten. Nun macht der Berliner Entwickler Rotobee mit den „Singles“ dem großen Vorbild Konkurrenz. In der Fortsetzung „Singles 2: Wilde Zeiten“ stehen statt Familienleben und Karriere Balzrituale und Dreiecksbeziehungen im Vordergrund. Im so genannten Storymodus lenkt der Spieler die Geschicke des Musikers Josh, der seine verflossene Freundin Anna zurückgewinnen will – nicht ohne gleichzeitig mit der attraktiven Kim anzubandeln. Wem die drei Hauptfiguren auf die Dauer langweilig werden, der kann weitere Charaktere entwickeln. Das Techtelmechtel läuft auf Windows-Rechnern ab 1,5 Gigahertz. Preis: 30 Euro.

FÜR ONLINE-ROLLENSPIELER

Ohne monatliche Gebühren macht das Online-Rollenspiel „Guild Wars“ dem Verkaufshit „World of Warcraft“ Konkurrenz. Auch wenn der Spieler hier gratis zum Zug kommt, ist die Fantasy-Welt kein Billigprodukt. Wo Spieler sonst Wochen und Monate brauchen, eine Spielfigur aufzupäppeln, hat man hier nach wenigen Tagen sein Erfolgserlebnis. Wem der eigenständige Aufbau einer Spielfigur zu aufwändig ist, der kann auf vorgefertigte Charaktere zurückgreifen. Das Spiel bietet dank des taktischen Tiefgangs und des sportiven Ablaufs auch nach dem Durchspielen der Kampagne noch Spaß für Monate. „Guild Wars“ benötigt eine schnelle Internet-Verbindung und läuft auf PCs mit einem Gigahertz. Preis: 40 Euro.

AUF DER STAR-WARS-WELLE

„Star Wars“ und „Krieg der Welten“: Science Fiction hat derzeit Hochkonjunktur. Das Strategiespiel „Star Wolves“ kann trotz etwas hausbackener Grafik mit einer kurzweiligen Kampagne überzeugen. Das Konzept: mit einer kleinen Staffel von Weltraumjägern und einem Mutterschiff durchquert der Spieler die Galaxien, verdient sich mit der Erfüllung von Aufträgen Geld für Waffen, Ausrüstung und Raumschiffe. Gleichzeitig gilt es, die Piloten für bestimmte Fertigkeiten zu spezialisieren. Eine etwas fesselndere Geschichte hätte dem Spiel gut gestanden, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Science-Fiction-Abenteurer können ab einem 1,2-Gigahertz-PC ins All durchstarten. Preis: 30 Euro.

FÜR GAMEBOY-FREUNDE

Die größte Auswahl an Unterwegs-Spielen auf den mobilen Nintendo-Geräten gibt es für den Gameboy Advance (Farbdisplay) und den Gameboy Advance SP (Farbdisplay im Klappdeckel). Die Spieleauswahl für den jüngsten Gameboy-Ableger mit dem Doppelscreen (DS) ist hingegen noch gering. Zudem will Nintendo mit diesem Gerät eine neue, ältere Zielgruppe ansprechen. Doch egal, ob nun Advance, Advance SP oder der neue DS – wichtig für den Urlaub ist: Nur Titel mit Langzeitspielspaß einpacken, die nicht schon nach einigen Stunden langweilig werden, rät Martin Eiser von der Internet-Spielseite www.gaming-universe.de.

GAMEBOY 1: MARIO PARTY ADVANCE

Gerade richtig für den Urlaub ist nach Eisers Ansicht die Gameboy-Übertragung der bislang nur von der Nintendo-Konsole bekannten Mario Party Serie, die es mit „Mario Party Advance“ nun auch für unterwegs gibt. „Die 60 Minispiele sorgen für abwechslungsreichen, kurzweiligen Spaß. Mit dabei sind zusätzliche Spielchen zum Herumblödeln und Duellieren“, lobt Eiser den Titel, der auch gemeinsam gespielt werden kann: „Bis zu vier Spieler können an einem Gerät ihre Reaktionsfähigkeit testen.“ (40 Euro)

GAMEBOY 2: THE LEGEND OF ZELDA

Das Gameboy-Spiel „The Legend of Zelda: Minish Cap“ (40 Euro) bietet interessante Rätsel. Der Held Link kann diesmal mit Hilfe eines sprechenden Hutes auf Mainzelmännchen-Größe schrumpfen. „Selten hatte ein GBA Titel so viel Atmosphäre. Wer die fünf großen Paläste meistert, kann Prinzessin Zelda aus ihrer Versteinerung befreien“, so Eiser.

GAMEBOY 3: NES CLASSICS

Bei dieser Spielserie hat Nintendo diverse NES-Klassiker zum Sparpreis von 20 Euro neu aufgelegt. Das NES war die erste Heimkonsole von Nintendo. Sie wurde weltweit über 60 Millionen Mal verkauft. Da die Spiele in der Originalfassung für den Gameboy zur Verfügung stehen, können nun auch jüngere Spieler herausfinden, was die Wurzeln der Videospiele sind. In Deutschland sind insgesamt zwölf Titel für den Gameboy Advance erhältlich: Super Mario Bros., Pac-Man, Donkey Kong, Xevious, The Legend of Zelda, The Legend of Zelda II, Bomberman, Ice Climber, Excite Bike, Metroid, Dr. Mario, Castlevania.

GAMEBOY 4: HARVEST MOON

Ubisoft lädt mit „Harvest Moon: Friends of Mineral Town“ zu Ferien auf dem Bauernhof. Man übernimmt die Farm eines alten Freundes und soll sie wieder auf Vordermann bringen, erläutert Eiser die Spielidee. Zwischen Hacken, Jähten, Gießen und Füttern bleibt noch Zeit, um die Frau fürs Leben zu finden. Dieses Spiel (38 Euro) ist auch bei Mädchen beliebt, verrät der Spieletester.

GAMEBOY 5: BOKTAI

Eigentlich haben Vampirgeschichten und Sommer nicht viel miteinander gemein. Verbindendes Element wird jedoch die Sommersonne, die Vampire verabscheuen. Besonders innovativ ist der Konami-Titel „Boktai“ sowie der Nachfolger „Boktai 2“ nach Eisers Meinung wegen einer besonderen technischen Spielerei: Beide Titel verfügen über einen Solarsensor. Mit seiner Hilfe sammelt der Held des Action-Adventures Energie, um Vampire und andere Nachtgestalten besiegen zu können. „Übrigens sorgt die interne Uhr auch für Tag- und Nachtwechsel im Spiel selbst“, verrät Eiser. „Ziel des Spiels ist es, in der Oberwelt Sonnenenergie zu sammeln – und dafür braucht man eben tatsächlich echtes Sonnenlicht – , um dann in den Dungeons die fiesen Vampire zu bekämpfen. Boktai 1: 45 Euro, Boktai 2: 49 Euro.

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