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ZDF-Kommentator Wolf-Dieter Poschmann hat sich nicht blamiert.

© DFoto:ZF

Augenringe (1): Putins Spiele! Poschis Spiele?

Die Übertragung der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi bot klassisches Panorama-TV. ZDF-Kommentator Wolf-Dieter Poschmann hielt sich wacker, schwache Witze machte seine Kollegin Anne Gellinek.

Die 16 Tage Winter-Olympia sind Putins Spiele. Müssten sie nicht auch Poschis Spiele werden? „Poschi“, das ist Wolf-Dieter Poschmann. Der Journalist arbeitet gefühlt seit den Schwarz-WeißZeiten beim ZDF. Poschmann wird im Mai 63, Sotschi 2014 werden sicher seine letzten Winterspiele sein.

Kaum ein zweiter TV-Journalist hat so viel Lob und Kritik für seine Verbal-Akrobatik einstecken müssen. Aber das ZDF steht zu ihm. Zusammen mit Anne Gellinek hat er die pompöse bis überladene Eröffnungsfeier kommentiert. Die Russland-Korrespondentin war für das Politische zuständig, Kollege Poschmann für den Sport und das große Ganze. Politik und Sport, das sind für das ZDF zwei Seiten der Olympiamedaille. Das Duo fand die richtige Tonlage zwischen Vorfreude auf den Sport und Vorsicht vor Putins Propagandashow.

Furchtbar aufregend waren die vier Stunden nicht. Selbst die opulenten Bilder bei der Selbstdarstellung Russlands blieben klassisches Bolschoi-Theater. Und Wolf-Dieter Poschmann? Putins Spiele werden nicht Poschis Spiele. Außer bei der Eröffnungsfeier wird er nur noch beim Eisschnellauf eingesetzt. Wahrscheinlich kommt Russlands Herrscher öfters ins Bild als Poschi. Das hat mit Putin nichts zu tun, es ist eine Entscheidung des ZDF.

Wolf-Dieter Poschmann hat sich bei seinem ersten Auftritt in Sotschi wacker gehalten. Er hat sich nicht in irre Sprachbilder verirrt noch in wirre Assoziationen. Poschmann wirkte für seine Verhältnisse schweigsam und konzentriert, die wenigen Witze mit Fragezeichen lieferte – Anne Gellinek. Joachim Huber

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