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Medien: Aus Spaß wird Ernst

n-tv hält beim „Grünen Salon“ an Co-Moderator Claus Strunz fest

In gut zwei Wochen verleiht Springers „Hörzu“ in Berlin wieder Goldene Kameras. Auch die Leser dürfen mitbestimmen, wer einen der Fernsehpreise bekommt. Zum Beispiel konnten sie wählen, welcher Talkmaster 2002 der beste war. Als kleine Entscheidungshilfe lieferte die Fernsehzeitschrift im November eine Auswahl von beliebten Talkmastern mit, online noch immer nachzulesen unter www.goldene-kamera.de . Vorgeschlagen wird dort ein Talkmaster-Paar, das der Zuschauer noch nie erlebt hat: Andrea Fischer und Heinz Eggert.

Tatsächlich haben die beiden Ex-Minister nur ein einziges Mal miteinander getalkt, und das fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: für eine Pilotsendung, mit der die Produktionsfirma AVE und der Nachrichtensender n-tv die Talkshow-Tauglichkeit des Gastgeber-Gespanns getestet haben. Der Fernsehzuschauer hatte diese Gelegenheit nie, denn nicht Eggert, sondern Claus Strunz, im Hauptberuf Chefredakteur der „Bild am Sonntag“, wurde Co-Moderator. Im Gegensatz zu Fischer, bei der von vornherein klar war, dass sie die offizielle Nachfolge des Brille schwenkenden Erich Böhme antritt, hieß es bei Strunz, er springe nur kommissarisch für den erkrankten Eggert ein. Spätestens nach den positiven Kritiken zur ersten Sendung am 7. Oktober war jedoch klar: Eggert wird wohl nicht in den „Grünen Salon“ zurückkehren. Eggert selbst sah das nicht so und kündigte in einem Interview seine Rückkehr an. n-tv-Chef Helmut Brandstätter sah sich genötigt festzustellen: „Es ist außergewöhnlich, wie stark dieses neue Duo den ,Grünen Salon’ bereits in den ersten sechs gemeinsamen Sendungen geprägt hat – diesen erfolgreichen Weg möchten wir gerne fortsetzen.“

Am kommenden Montag ist die Weihnachtspause vorbei. Die ehemalige Gesundheitsministerin hat am Mittwoch am Gendarmenmarkt in Berlin ihr neues Büro bezogen, von dem aus sie im Auftrag des Canadian University Center Kontakte zwischen kanadischen und deutschen Forschern herstellt. In die Politik will sie „definitiv nicht mehr“. Eher will sie sich noch ihren Traum verwirklichen, Radio zu machen. Vorerst konzentriert sie sich aber auf den „Grünen Salon“, und da wird an dem Duo Fischer-Strunz nicht mehr gerüttelt. Jetzt ist es offiziell: Strunz ist Eggerts Nachfolger. Dazu beigetragen habe nicht zuletzt „die Freude daran, ein interessantes Gespräch zu führen, und hinterher nicht mehr autorisieren lassen zu müssen“, sagt der Chefredakteur von „Bild am Sonntag“. Und das ist umso wichtiger, da beim „Grünen Salon“ (im Gegensatz zu „Sabine Christiansen“) keine politischen Botschaften abgespult würden.

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