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Medien: Ausdiskutiert

Redaktionsstreit um die Verweigerer der „taz zwei“

Zwanzig Jahre Macintosh, zehnter Todestag von Frank Zappa, hundertster Geburtstag von Johannes Heesters, fünfzig Jahre Familienpolitik in Deutschland. Die „taz zwei“ liebt Jahrestage. Aber auch Geschichten aus der Jugend, Pop- und Partyszene. Mit der im Oktober eingeführten „taz zwei“ will die Zeitung neue, jüngere Leser gewinnen. Im Schnitt ist der „taz“-Leser nämlich schon 42 Jahre.

Manche glauben, dass mit der „taz zwei“ die alten Leser vergrault werden, das Profil der „taz“ verloren geht und – die größte Angst: das Boulevardeske, Profane überhand nimmt. Das gilt auch für die Themen und kleinteiligere Aufmachung der „zweiten Meinung. Wer seit 25 Jahren die „taz“ liest und liebt, kapiert nicht, will nicht kapieren, was das soll. Mittlerweile geht durch die Redaktion ein Riss, sagen einige; durch die Leser auch, sagen andere.

Am Mittwoch wurde getagt und diskutiert. Die Fronten sind klar: Hier Peter Unfried, der stellvertretende Chefredakteur und Erfinder der „taz zwei“, der junge Journalisten um sich geschart hat; dort der Kulturchef Dirk Knipphals. Die „taz zwei“ braucht die Themenvorschläge und Autoren der anderen Ressorts, aber einige verweigern sich, vor allem die aus der Kultur. Sie ignorieren die „taz zwei“ so gut es geht. Und es geht gut, man sitzt räumlich getrennt weit auseinander. Es geht aber auch um Ansehen und Ansprüche. Die klassische Kultur fühlt sich zurückgesetzt; für die „taz zwei“ wurden zwei Stellen geschaffen. Vor allem aber ist es kein politischer Streit, wie früher, als es um rechts und links ging. Es ist ein Generationenkonflikt. Jung gegen Alt. Am 17. April wird die „taz“ 25. usi

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