zum Hauptinhalt

Berliner Zeitung: Redaktionsausschuss klagt gegen Verlag

Der Redaktionsausschuss der "Berliner Zeitung" hat am Montag beim Arbeitsgericht Berlin Klage gegen den Berliner Verlag eingereicht. Sie richtet sich gegen die Doppelfunktion von Josef Depenbrock als Verlagsgeschäftsführer und Chefredakteur der "Berliner Zeitung".

"Die Funktionen des Chefredakteurs und des Geschäftsführers sind im Redaktionsstatut dual aufgebaut", sagte Thomas Rogalla, Mitglied des Redaktionsausschusses. Die Vermischung von redaktioneller und kaufmännischer Tätigkeit widerspreche dem Statut, das Depenbrock selbst unterschrieben habe.

Die Klage wird vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) unterstützt. Beide Verbände kritisierten die Geschäftspolitik des britischen Investors David Montgomery und seines Beteiligungsunternehmens Mecom zu Lasten der Beschäftigten. Renditeerwartungen von bis zu 20 Prozent seien nur mit der Abkehr vom Qualitätsjournalismus zu erreichen. Das überzogene Gewinnstreben von Mecom hungere die "Berliner Zeitung" aus. Wann die Klage verhandelt wird, steht noch nicht fest.

Montgomery war Ende 2005 mit seiner Firma Mecom und mit finanzieller Unterstützung der Investmentfirma Veronis Suhler Stevenson (VSS) durch den Kauf des Berliner Verlags in den deutschen Zeitungsmarkt eingestiegen. (ddp)

Zur Startseite