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Bloggerkolumne: Wer profitiert vom Wettbewerb?

Google macht mit einem eigenen Service Facebook Konkurrenz. Hoffentlich profitieren die Richtigen, schreibt Johnny Haeusler von Spreeblick in unserer Bloggerkolumne.

Ein Hauch von Aufregung weht durchs Netz: Facebook, der Platzhirsch im Social-Media-Wald, hat ernst zu nehmende Konkurrenz bekommen. Von Google. Der Name der neuen Kommunikationsplattform: „Google+“. Einige Anläufe hatte Google in den letzten Jahren schon unternommen, um in den wichtigen Markt der Echtzeit-Kommunikation einzusteigen, doch wurden Produkte wie „Wave“ oder „Buzz“ von Nutzern links liegen gelassen und von Konkurrenten wie Twitter und Facebook überrannt. Ein Aufatmen muss durch die Google-Etagen gegangen sein, als die Bewertungen der ersten Nutzer von Google+ geradezu euphorisch ausfielen.

Tatsächlich ist Google+ (in der aktuellen Testphase nur beschränkt zugänglich) ansprechend gemacht. Die minimalistische Umsetzung macht Spaß, gut durchdachte Konzepte lassen den öffentlichen oder auf Freundeskreise („Circles“) beschränkten Austausch zu, übersichtliche Nutzungsbedingungen und Privatsphären-Einstellungen überraschen selbst Juristen positiv. Dass Google dennoch kein Wohltätigkeitsverein ist, sollte dabei jedem Nutzer klar sein, der schließlich auch kostenlose Dienste bezahlt – mit seinen digitalen Verhaltensdaten und ihrer Auswertbarkeit für Werbekunden.

Niemand weiß, ob sich Google+ jenseits der Geeks und Nerds etablieren wird, die angekündigte Integration von Geschäftslösungen zeigt jedoch, wie ernst es dem Giganten aus Kalifornien ist. Vom zu erwartenden Kampf der Social Networks um die Gunst der Nutzer profitieren hoffentlich: selbige.

Der Autor betreibt das Weblog www.spreeblick.com und ist Mitveranstalter der jährlichen Konferenz re:publica.

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