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Ines Hoge-Lorenz ist von ihrem Posten als Direktorin des MDR-Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt zurückgetreten.

© MDR/Andreas Lander

Causa Udo Foht: MDR-Funkhausdirektorin tritt von ihrem Amt zurück

Ines Hoge-Lorenz hatte nicht angegeben, dass ihr Ehemann in die Affäre involviert war. Sie wird nun eine andere Stelle im MDR antreten.

Ines Hoge-Lorenz, bislang Landesfunkhausdirektorin des MDR in Sachsen-Anhalt, tritt von ihrem Amt zurück und wird ab September in der Hauptredaktion Information und Innovation der Programmdirektion Leipzig tätig. Das gab der MDR am Freitag über eine Pressemitteilung bekannt.

Die bisherig Landesfunkhausdirektorin in Sachsen-Anhalt begründet ihre Entscheidung damit, dass sie sich inzwischen eines Fehler bewusst geworden sei, den sie sehr bedauere.

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„Ich habe es vor meinem Amtsantritt als Landesfunkhausdirektorin versäumt, klar darüber zu informieren, dass mein Ehemann vor über zehn Jahren in der Causa Foht eine Rolle gespielt hat“, erklärte Ines Hoge-Lorenz. Dazu habe es vor vielen Jahren bereits eine Entscheidung des Gerichtes. „Obwohl ich davon ausgegangen bin, dass mit der Entscheidung des Gerichtes die Sache für meinen Mann erledigt ist, hätte ich dies dennoch selbst gegenüber der Intendantin und den Gremien transparent machen müssen“, räumt sie ein.

„Schaden vom MDR abwenden“

Mit ihrer Entscheidung wolle sie vermeiden, dass dadurch ihre Integrität in Frage gestellt wird und dem MDR Schaden entstehen könnte. „Deshalb habe ich mich entschieden, die Intendantin zu bitten, mich von meiner Direktorenfunktion zu entbinden.“

„Mit großem Respekt und Bedauern nehme ich ihre Entscheidung zur Kenntnis. Sie hat die digitale Entwicklung im MDR maßgeblich mit vorangebracht und großen Anteil an der Neu- und Weiterentwicklung verschiedener Formate“, sagte MDR-Intendantin Karola Wille. „Im Einvernehmen mit mir wird Ines Hoge-Lorenz ihr Engagement für den MDR in der Hauptredaktion Information und Innovation der Programmdirektion Leipzig fortsetzen und ihre journalistischen Kompetenzen sowie ihre langjährigen Erfahrungen einbringen.“

Die kommissarische Leitung des Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt übernimmt Sandro Viroli, zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Direktor des Landesfunkhauses Sachsen.

Gegen den früheren Unterhaltungschef des Mitteldeutschen Rundfunks, Udo Foht, beginnt am 1. September mehr als zehn Jahre nach Bekanntwerden von Vorwürfen gegen ihn der Prozess vor dem Landgericht Leipzig. Die Vorwürfe gegen den einst mächtigen Fernsehmanager betreffen Filz und Geldschiebereien. Der MDR hatte ihm daraufhin gekündigt. Foht hatte sich damals nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. Ein Arbeitsprozess endete mit einem Vergleich.

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