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Medien: Chefredakteur gesucht

Rätselraten bei der "Badischen Zeitung" in Freiburg. Es geht um Chefredakteur Jürgen Busche, über den zwei unterschiedliche Geschichten kursieren: Die erste geht so, dass Busche angekündigt habe, in Urlaub zu gehen und danach nicht mehr in die Redaktion zurückzukehren.

Rätselraten bei der "Badischen Zeitung" in Freiburg. Es geht um Chefredakteur Jürgen Busche, über den zwei unterschiedliche Geschichten kursieren: Die erste geht so, dass Busche angekündigt habe, in Urlaub zu gehen und danach nicht mehr in die Redaktion zurückzukehren. Die zweite Version besagt, Busche sei nach einem Treffen mit den beiden Verlegern der "Badischen Zeitung" freigestellt worden. Man wolle sich friedlich trennen. Des Rätsels Lösung erwartet die Redaktion am heutigen Vormittag, an dem eine Betriebsversammlung stattfindet. Dabei sollen die Mitarbeiter der "Badischen Zeitung" auch über die Sparmaßnahmen informiert werden, bestätigte Herausgeber Christian Hodeige am Dienstag dem Tagesspiegel. Zu Busche selbst wollte sich Hodeige nicht äußern. Statt dessen verwies er auf eine Presseerklärung, die am heutigen Dienstag verschickt werde. Die Personalie Busche soll in direktem Zusammenhang mit den Sparmaßnahmen stehen, heißt es in der Redaktion. Die Rede ist von Stellenabbau, aber auch von der Schließung einzelner Lokalredaktionen.

Der 1944 geborene Busche, für seine Fähigkeiten als Schreiber ebenso bekannt wie für seine cholerischen Anfälle, ist seit Frühjahr 1998 Chefredakteur der "Badischen Zeitung". Damals hieß es, man sei "glücklich, einen der profiliertesten Journalisten Deutschlands" für diesen Posten gewonnen zu haben. Der Autor eines Buches über Altkanzler Helmut Kohl war zuvor bei der "FAZ", war Innenpolitikchef der "Süddeutschen Zeitung" und Chefredakteur der eingestellten Zeitung "Wochenpost".

Ein Faible für spontane Trennungen wird Busche spätestens seit seinem Abgang bei der "SZ" nachgesagt. Damals hatte er seine fristlose Kündigung während der Weihnachtsfeier im Jahr 1995 einem Boten in die Hand gedrückt. Danach kam es zu einem Arbeitsgerichtsprozess, weil ihn die "SZ" nicht vorzeitig zur "Wochenpost" wechseln lassen wollte. Im Gerichtssaal soll Busche ausgerastet sein. Aufgrund des gestörten Vertrauensverhältnisses entschloss sich die "SZ" schließlich, ihn ziehen zu lassen.

usi

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