zum Hauptinhalt

Das PC-Tablet: Microsoft Surface Pro richtet sich an Business-Nutzer

Nach dem abgespeckten Tablet Surface RT bringt Microsoft jetzt das Surface Pro mit vollwertigem Windows 8 heraus. Mit angesteckter Tastatur passt es fast in die Ultrabook-Klasse. Bloß bei den Verbindungen ist das Surface Pro schwach auf der Brust.

Rein äußerlich sind die Unterschiede kaum zu erkennen. Das Microsoft-Tablet Surface Pro, das am Freitag in den Handel kommt, ist etwas dicker als das erste Surface-Tablet von Microsoft. Doch im Gegensatz zum abgespeckten Betriebssystem des Erstlings verfügt das Surface Pro nun über ein vollwertiges Windows 8 in der für professionelle Nutzer geeigneten Version. Mit über 900 Gramm ist das neue Tablet aber auch deutlich schwerer als das Surface RT und andere Konkurrenztablets. Der Preis von rund 880 Euro für die Version mit 64 Gigabyte Speicher lässt ebenfalls schlucken. Es stellt sich die Frage: Ist das Tablet diesen Preis tatsächlich wert? Und für welche Nutzer eignet sich das Surface Pro tatsächlich?
Im November hatte Microsoft das erste Surface-Tablet auf den Markt gebracht, das mit dem Betriebssystem Windows 8 RT ausgestattet war. Auf dem RT-Tablet lassen sich Apps aus dem Microsoft Store installieren, eine RT-Version von Microsoft Office ist bereits auf dem Gerät vorhanden. Andere Windows-Programme laufen auf diesem Surface-Tablet jedoch nicht. Auch die Leistung ist eingeschränkt. Das 680 Gramm schwere Tablet wird mit einem für Mobilgeräte typischen Nvidia-Prozessor angetrieben, die Bildschirmauflösung beträgt 1366 zu 768 Pixeln. Die Version mit 32 Gigabyte Arbeitsspeicher kostet unter 500 Euro. RT-Käufer erhalten zurzeit die Tastaturen Touch Cover oder Type Cover kostenlos dazu.

Um Einschränkungen muss man sich beim Surface Pro wenig Gedanken machen. Der i5-Prozessor von Intel spielt in der Ultrabook-Liga, das 10,6 Zoll große Full-HD-Display eignet sich sowohl zum ernsthaften Arbeiten als auch zum Spielen oder zum Betrachten von Fotos und Filmen. Allerdings führte die hohe Auflösung dazu, dass die Symbole und Windows-Bedienelemente auf dem Desktop erheblich kleiner dargestellt werden als auf dem Surface RT. Mit dem Finger den richtigen Schalter zu finden, wird so schnell zur Herausforderung. Dem Surface Pro liegt ein Stift bei. Mit ihm können auf dem Touchdisplay Notizen und Zeichnungen erstellt werden, zugleich kann er als Mausersatz dienen. In der Praxis ist man jedoch versucht, zu den anklickbaren Tastaturen – entweder die flachen Touch Cover oder als Type Cover mit besseren Druckpunkt – auch gleich noch eine echte Maus anzuschließen. Vom Tablet-Gedanken bleibt dann allerdings nicht mehr viel. Hinzu kommt, dass Tastatur (rund 100 Euro) und Maus extra hinzugekauft werden müssen.
Positiv am neuen Surface ist die bereits vom RT-Tablet bekannte eingebaute Stütze, mit der das Tablet aufgestellt werden kann – allerdings nur in einem steilen Winkel. Nimmt man das Surface auf den Schoß, ist es mit der Stabilität nicht weit her. Das Surface Pro mit seinem schnellen Prozessor erwärmt sich auf der Rückseite spürbar. Die Wärmeentwicklung ist zwar nicht bedenklich, aber PC-typisch fängt der eingebaute Lüfter recht schnell an zu arbeiten. Aber selbst bei Spielen ist der Lüfter kaum hörbar. Die Leistung wirkt sich zudem auf den Verbrauch aus. Der Akku hält im Vergleich zu einem iPad oder einem Tablet gleicher Größe gerade einmal halb so lange durch.

Das Surface Pro unterstützt nur Wlan, kein 3G oder LTE. Das ist bei dem Preis zu wenig.

Das Surface Pro ist mehr Mobilcomputer als Tablet. Von der Größe her ist er ein idealer Wegbegleiter, allerdings wiegt das Tablet mitsamt Tastatur und Netzteil rund 1,2 Kilogramm. Genau wie bei einem Ultrabook überlegt man sich dann schon zweimal, ob man das Surface Pro immer dabeihaben möchte. Es sei denn, man möchte das Microsoft-Tablet professionell nutzen. In dieser Kategorie ist es allen anderen Tablets überlegen. Auf dem Surface laufen alle gewohnten Windows-Programme. Dateien können ohne Brüche über die Cloud bearbeitet werden. Windows 8 Pro enthält zudem wichtige Sicherheitstechniken unter anderem zum Verschlüsseln der Festplatte. Für Profis ebenfalls erfreulich: Das Surface Pro verfügt über das schnelle USB 3.0 – auch wenn eine entsprechende Bezeichnung fehlt. Die nicht vorhandenen Beschriftungen mögen stylish sein, praktisch sind sie nicht. So ist der Anschluss für Micro-SD-Karten nicht ohne Weiteres zu finden.
Anders als das Surface RT kann das Surface Pro via Adapter auch an Projektoren mit klassischem VGA-Eingang angeschlossen werden. Aber auch HDMI und DVI werden unterstützt. Das größte Manko des Surface Pro ist hingegen, dass es nur mittels W-Lan ins Netz gehen kann. Ein 3G-Modul fehlt ebenso wie ein LTE-Funkmodem, selbst in der größeren Ausführung für fast 1000 Euro.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false