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Whatsapp soll zukünftig kostenpflichtig werden. Die Sicherheitskücken schließt das Unternehmen aber nicht.

© dapd

Datenschutz-Lücke: WhatsApp verrät Online-Status

Neuer Datenschutzärger für WhatsApp: Die Smartphone-App plaudert den Online-Status aus, obwohl man den Einstellungen nach eigentlich das Gegenteil erwarten würde.

Der Smartphone-Messenger WhatsApp, mit dem preiswert Textbotschaften und Bilder ausgetauscht werden können, nimmt es mit dem Datenschutzbedürfnis seiner Nutzer weiterhin nicht so genau. Die Computerfachzeitschrift „c’t“ meldet in ihrer aktuellen Ausgabe, dass WhatsApp den Online-Status seiner Nutzer auch dann offen ausplaudert, wenn man dies dem Programm in den Einstellungen ausdrücklich untersagt hatte. Dadurch sei es möglich, den Online-Status aufzuzeichnen und das Nutzungsverhalten eines beliebigen WhatsApp-Nutzer zu protokollieren, von dem man die Telefonnummer kennt. Es sei nur nötig, den Nutzer zu den Kontakten hinzuzufügen. Mit über 600 Millionen Nutzern (Stand August) ist WhatsApp die erfolgreichste Alternative zum SMS-Dienst.

In den WhatsApp-Einstellungen gibt es den Unterpunkt Account, in dem sich wiederum die Datenschutzeinstellungen befinden. Hier soll festgelegt werden können, wer die persönlichen Informationen des Nutzers sieht – so suggeriert es zumindest das Optionsmenü. Theoretisch kann unter anderem festgelegt werden, dass niemand den Online-Status (also ob on- oder offline) sehen kann.

Beim Datenschutzmenü handelt es sich offenbar um eine Placebo-Funktion

Doch dabei handelt es sich offenbar um eine Placebo-Funktion, die das Datenschutzbedürfnis des Nutzers nur pro forma befriedigt. Tatsächlich ergab der Test der Fachzeitschrift ein ganz anderes Bild. Nicht nur, dass die Änderungen in der Sichtbarkeit des Online-Status ohne Wirkung blieben. Schlimmer noch: „Wir wurden auf einem anderen Smartphone quasi in Echtzeit über den Status des ersten Handys informiert“, fanden die „c’t“-Experten bei ihrem Test heraus.

Der Smartphone-Messenger WhatsApp, den Facebook im Februar für 19 Milliarden Dollar gekauft hat, ist bereits in der Vergangenheit wegen mangelhafter Datenschutz-Vorkehrungen kritisiert worden. WhatsApp verschickt Nachrichten unverschlüsselt, zudem nimmt der Dienst für sich das Recht in Anspruch, die Adressbücher der Nutzer für den internen Gebrauch zu kopieren. Inzwischen gibt es eine Reihe von WhatsApp-Alternativen. Zuletzt hatte die Deutsche Post SimsMe gestartet. sag

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