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Immerhin:Inez Bjørg David wiederum hat eine überraschend gute Gesangsstimme.

© ARD Degeto/Marie Wiesler

Degeto-Komödie: Musikantenmadl

Brave Abrechnung mit dem Showgeschäft: Die ARD-Degeto gibt sich in ihrer neuen Komödie mal wieder etwas unterambitioniert.

Der Titel „Wenn’s um Liebe geht“ ist eine Sendeplatzbeschreibung, die perfekt auf den Sonntagabend im ZDF gemünzt ist. Die Romanze ist zwar ein Freitagsfilm im Ersten, aber auch dort geht es mittlerweile darum, dass sich zwei Herzen finden. Nach Ausflügen ins anspruchsvollere Gefilde hat sich die ARD-Tochter Degeto wieder der klassischen Devise „Nur die Liebe zählt“ besonnen.

Ähnlich wie zuletzt in „Camping mit Herz“ gehen die Gefühle in der Komödie durchs Ohr. Für den in Österreich lebenden deutschen Autor Uli Brée, auch im hiesigen Fernsehen wegen seiner bissigen Dialoge geschätzt („Vorstadtweiber“), ist das Gesangsmärchen ziemlich brav: Schlagerstar Sunny (Julian Looman) will an einem Duettwettbewerb teilnehmen, braucht eine neue Sängerin.

Bei einer Hochzeitsfeier soll Winzertochter Nina (Cristina do Rego) den Part übernehmen. Als sie keinen Ton rauskriegt, springt ihre Schwester Laura (Inez Bjørg David) ein. Weil Nina erfolgreich intrigiert und Sunny Manager Vincent feuert, bekommt der Sänger Konkurrenz: Vincent überredet Laura, mit ihm für den Wettbewerb zu üben. Selbstredend bleibt es nicht beim gemeinsamen Musizieren.

Nebenbei rechnet Brée ein bisschen mit dem Showgeschäft ab, aber das Gewerbe kommt vergleichsweise glimpflich davon, zumal sich die Antipathien auf Sunny konzentrieren. Viel zu schlicht gestrickt ist auch die Rolle für Cristina do Rego, die ihr Potenzial zuletzt unter anderem in der Sat -1-Komödie „Rockstars zähmt man nicht“ (2017) ausschöpfen könnte und regelmäßig für Glanz in den „Schnitzel“-Filmen mit Armin Rohde und Ludger Pistor sorgt.

Warum sich Nina seit Jahren Hoffnungen auf eine Karriere als Sängerin macht, bleibt allerdings ein Rätsel, denn als sie im Studio einen Song aufnehmen soll, klingt das ziemlich schief. Do Rego singt nach eigener Aussage „wahnsinnig gern“, trotzdem ist es gar nicht so leicht, absichtlich krumme Töne zu produzieren. Immerhin: Inez Bjørg David wiederum hat eine überraschend gute Gesangsstimme.

„Wenn’s um Liebe geht“, Freitag, ARD, 20 Uhr 15

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