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Der Ball ist eckig: Feuerwehrauto to go

Die WM-TV-Kolumne: Das macht selbstbewusst - Fußball live auf dem Smartphone.

Tag sechs der Fernseh-WM. Zuerst die gute Nachricht. Die Fernsehproduktionsfirma Host Broadcast Services (HBS) geht gegen das Vuvuzela-Getröte aus den Stadien vor. Man habe die Audiofilter verdoppelt, um das Dauersummen bei der Übertragung zu verringern. HBS stellt die WM-Bilder zur Verfügung. ARD und ZDF-Zuschauer wären also auch verschont. Nun die schlechte Nachricht. Die WM-Spiele werden damit vermutlich keinen Deut besser. Übrigens auch nicht, wenn man sich das Ganze auf anderen Wegen betrachtet, im Internet bei ARD und ZDF oder auf dem Handy. Stichwort mobile Mediennutzung, die Zukunft des Fernsehens. Medien to go, wie es neudeutsch heißt. Dazu muss eins gesagt werden: Die Anschaffung eines iPhone, iPad oder Ähnlichem ist bei mir nicht vorgesehen. Fernsehen auf dem Handy gucken? Ich bin eh’ schon kurzsichtig. Und überhaupt, Handys sind zum Telefonieren und SMSen da. Der Entgegennahme eines multimedialen Testgeräts, eines sogenannten Smartphones, habe ich also anders entgegengesehen als beispielsweise Apple-Boss Steve Jobs oder mein kleiner Sohn, dem neulich ein blinkendtrötendes Feuerwehrauto geschenkt wurde.

Was soll ich jetzt sagen? Keine Ahnung, ob das die Zukunft des Fernsehens ist: Mobile TV. Schon schön, für 4,95 Euro im Monat WM-Stoff in allen Lebenslagen. Brasilien gegen Nordkorea in der S-Bahn, Südafrika gegen Uruguay im Garten. Spiele pur, in voller Länge, mit guter Bildqualität und eigenem Kommentar. Kein Wolf-Dieter Poschmann, kein Expertengedöns. Fußball live auf einem scheckkartengroßen Display. Damit lebt es sich, zugegeben, wie dieser viel Selbstvertrauen ausstrahlende Typ aus der Werbung, der draußen mit seinem iPhone Fensterputzer und Müllmänner an WM-Freuden teilhaben lässt.

Die WM-Tröten waren bis gestern Mittag aber auch noch auf dem Handy bei Mobile TV zu hören.

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