zum Hauptinhalt

Medien: Der ewige Traum vom Frieden: „Israel und die Araber“

Die Bilder haben Symbolwert bis heute: Drei freundlich lächelnde Männer gehen auf ein im Wald gelegenes Haus zu. Es sieht aus, als hätten sie Urlaub.

Die Bilder haben Symbolwert bis heute: Drei freundlich lächelnde Männer gehen auf ein im Wald gelegenes Haus zu. Es sieht aus, als hätten sie Urlaub. US-Präsident Bill Clinton tritt als Erster ein, Israels Ministerpräsident Ehud Barak und PLO-Chef Jassir Arafat folgen, möchten aber lieber jeweils den anderen vorlassen. Sie balgen sich beinahe, drängen den Gegenspieler, scheinbar scherzend, weiter. Keiner möchte nachgeben. Am Ende wird eine zweite Tür aufgemacht und beide gehen nebeneinander hinein. Trotzdem, auch der Nahost-Gipfel im Juli 2000 in Camp David scheitert: Niemand will auf die Hoheitsgewalt über den Tempelberg in Jerusalem verzichten.

Mit einer detaillierten Schilderung der Verhandlungen in Camp David beginnt Norma Percys dreiteilige Dokumentation „Israel und die Araber: Der ewige Traum vom Frieden“; er spinnt sich über Arafats Tod fort und endet bei der von Scharon durchgesetzten Räumung des Gaza-Streifens im vergangenen Jahr.

Percy wählt für ihre Insider-Doku die Perspektive von oben: Sie interviewt Präsidenten, Minister, Berater, Dolmetscher. Und sie hat sie (beinahe) alle. Allein im ersten Teil sind es Clinton, seine Außenministerin Madeleine Albright, Arafat, Barak und auch Ariel Scharon, der seinen demonstrativen Besuch des Tempelbergs im September 2000 verteidigt. Doch weil alle beteiligten Seiten zu Wort kommen, wird der Film von einem moderaten Ton beherrscht, den man bei diesem Thema nur als wohltuend bezeichnen kann. Auch die Neigung der Politiker, sich ins rechte Licht zu rücken, wird auf diese Weise erträglicher. tgr

„Israel und die Araber“, Arte, um 20 Uhr 40; Fortsetzung am 22. März und am 29. März

-

Zur Startseite