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Medien: Der Tod ist unsterblich

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Diese Woche haben wir nur den Tod im Programm. Kein Hoffnungsschimmer, nirgends.

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Diese Woche haben wir nur den Tod im Programm. Kein Hoffnungsschimmer, nirgends. „Nichts kann mich jetzt noch trösten“ hat Stefanie Müller-Frank ihren Radioessay über das Trauern betitelt. Einerseits ist der moderne Mensch sehr erfinderisch, wenn es um die Steigerung seiner Bequemlichkeit geht. Andererseits steht er noch immer nackt und hilflos vor der eigenen Trauer.Wenn ein geliebter Mensch stirbt, bleibt nur der Weg durch das Tal des Jammerns. Die Autorin reflektiert das Verlieren und das Trauern, das Trösten und die Trostlosigkeit (Kulturradio, 18. November, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

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„Wann hört das Leben auf?“ fragt Peter Leusch in seinem Beitrag über den Tod und die moderne Medizin. Ein Überblick über aktuelle ethische Debatten, die sich an Macht und Ohnmacht der Ärzte entzünden. Die Möglichkeiten der Medizin, einen Körper praktisch unbegrenzt am Leben zu erhalten und die Schreckensvisionen, die sich daraus ergeben. Der Hirntod als entscheidendes Kriterium für die Feststellung des Lebensendes (Deutschlandfunk, 18. November, 20 Uhr 10, UKW 97, 7 MHz).

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Der Dramatiker Werner Fritsch lässt einen sehr alten Mann über das Sterben räsonieren. Der Alte ist sein Leben lang Knecht auf einem oberpfälzischen Bauernhof gewesen, jetzt scheint das Jenseits in greifbarer Nähe. Rückblick und Vorausblick verschränken sich in grandioser Kunstsprache. Ein poetisch verdichteter Volksmund wendet sich den letzten Dingen zu. „Jetzt – Hinabgestiegen in das Reich der Toten“ heißt das schöne Hörspiel (SWR 2, 18. November, 21 Uhr 03, Kabel UKW 107,85 MHz).

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Einfach nur „Unsterblich“ hat Frederike Frei ihren Hörspielmonolog genannt. Eine Frau hält eine furiose Brandrede gegen das Sterben. Eine thanataoskritische Suada, deren mal leise, mal laute Komik dem Schrecklichen Paroli zu bieten sucht. Wer über den Tod lacht, will mehr als nur eine Opferrolle im Lebensdrama. Die Autorin selbst hat in Hamburg eine Kunstveranstaltung mit dem schönen Titel „Festival zum Tod“ initiert. Kompetenz darf also vermutet werden (Deutschlandradio, 19. November, 19 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

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Das Sterben, sagen Kulturkritiker, ist heute zu einer Art Betriebsgeheimnis des Lebens geworden. Wer tot ist, wird sofort der öffentlichen Wahrnehmung entzogen. Sogar die Leichenwagen tragen neutrale Farben. In Beate Lehners Feature „Ich weiß, dass ich bald sterben muss“ wird dagegen pausenlos über den Tod geredet. Leute kommen zu Wort, die mit dem Sterben in intimsten Kontakt getreten sind: als Moribunde, Hinterbliebene, professionelle Sterbebegleiter (Kulturradio, 21. November, 14 Uhr 05).

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Die passende Musik zum Thema gibt es direkt am Totensonntag: Wilhelm Furtwängler dirigiert Brahms „Deutsches Requiem“. Eine historische Aufnahme von 1948 mit dem Philharmonischen Orchester Stockholm. (Deutschlandradio, 21. November, 20 Uhr 03).

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Schon gestorben ist Eduard Elbling, Hauptfigur in Christian Hussels Krimi „Das Fressverhalten der Mäuse“. Elbling hat sich in seinem Labor erhängt, während er Mäusen beim Sterben zusah. Jetzt sind die Mäuse verschwunden. War es wirklich Selbstmord? (Deutschlandradio, 22. November, 19 Uhr 05).

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