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Deutsche Welle: Patrioten fürs Programm im Ausland

Die Deutsche Welle will enger mit der ARD und dem ZDF arbeiten - so soll auch die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.

Erik Bettermann will die Visitenkarte verschönern – nicht seine eigene, sondern die „mediale Visitenkarte“ Deutschlands: die Deutsche Welle, den öffentlich-rechtlichen Auslandsrundfunk, der nahezu weltweit in 30 Sprachen zu empfangen ist. „Es ist eine patriotische Verpflichtung, die attraktiven Inhalte, die wir hierzulande haben, besser nach außen zu tragen“, sagte Bettermann am Montag in Berlin, als er die Aufgabenplanung seines Senders für die nächsten drei Jahre präsentierte.

Erstmals hatte die Deutsche Welle (DW) jetzt, wie vom seit 2005 geltenden DW-Gesetz gefordert, einen Evaluationsbericht vorgelegt. Im Gegensatz zu ARD und ZDF ist sie nicht aus Gebühren-, sondern zum Großteil aus Steuergeldern finanziert. Laut des Berichts erreicht der Sender per Fernsehen, Radio und Internet wöchentlich 90 Millionen Nutzer.

Doch laut Bettermann ist die Wettbewerbsfähigkeit der DW in einigen Regionen gefährdet. Andere internationale Anbieter verfügten über ein umfangreicheres Angebot, ihre Programme seien stärker auf die Zielmärkte zugeschnitten. Deshalb will Bettermann das Programm der DW optimieren, beispielsweise indem ein stärkerer Austausch von Inhalten mit den ARD-Landesrundfunkanstalten, dem ZDF und Deutschlandradio, aber auch den privaten Sendern stattfindet. Es gebe eine „gesamtstaatliche Verantwortung“ für einen hochwertigen medialen Auftritt Deutschlands im Ausland. Dass die Länder für den Inlandsrundfunk und der Bund für die Deutsche Welle zuständig sei, dürfe kein Hindernis für eine Zusammenarbeit sein. „20 Jahre nach der Einheit muss Deutschland wissen, ob es in seiner medialen Außendarstellung in der Regionalliga oder in der Champions-League spielen will“, sagte Bettermann. Er habe für das neue Konzept von den meisten Ministerpräsidenten viel Zustimmung erhalten, seitens der ARD sei eine Arbeitsgruppe gebildet worden. Von der Politik erhofft sich Bettermann zudem eine Ansage, in welchen Regionen die Deutsche Welle künftig Prioritäten setzen soll. Anbieten würden sich nach Bettermanns Ansicht beispielsweise die Gebiete jenseits der EU-Ostgrenze.

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