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Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue

© dpa

Deutschlandradio 2019: „Kakadu“ im Frühjahr als Podcast

Deutschlandradio geht auch nicht-lineare Wege. Trotz vieler Proteste wird die werktägliche Ausgabe der Kindersendung "Kakadu" eingestellt.

Alle reden darüber, wie Streamingdienste das lineare Fernsehen herausfordern, wenn nicht gar in Frage stellen. Auch für Radiosender wird das zum kniffligen Thema, wie Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue bei einem Journalistengespräch am Dienstagabend in Berlin zugab.

Dabei hatte er gute Zahlen zu vermelden. Über ein Jahr nach dem Start wird die DLF-Audiothek-App immer wichtiger. Sie verzeichnete 5,1 Millionen Abrufe allein im November. Lieblingssendung abonnieren, sich sein eigenes Radioprogramm machen, hören, wann und wo man will – die Herausforderung liegt für Raue darin, diesen Trend zum zeitversetzten Empfang mit den Erwartungshaltungen bei den drei linear ausgestrahlten Programmen zu verbinden: Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova.

Dass das nicht einfach ist, zeigt die Aufregung um die Abschaltung der linearen werktäglichen „Kakadu“-Kindersendung. Stattdessen sollen ab Frühjahr 2019 drei Podcasts die Woche angeboten werden. Der werktägliche Umstieg auf ein digitales Angebot, das zeitversetzt genutzt werden kann, käme dem heutigen Nutzungsverhalten von Eltern und Kindern mehr entgegen, so Deutschlandradio-Programmdirektor Andreas-Peter Weber.

Auch in Sachen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist nicht klar, wohin die Reise geht. Das von einigen Bundesländern favorisierte Indexmodell sei „eine denkbare Lösung“, so Raue. Es seien noch Dinge ungeklärt, etwa die Rolle der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten. Bei dem ursprünglich aus Schleswig-Holstein vorgeschlagenen und nach Raues Worten von sechs bis acht Bundesländern befürworteten Indexmodell würde der Rundfunkbeitrag, an die Inflationsrate gekoppelt, alle zwei Jahre automatisch erhöht.

Das Modell soll ab 2021 greifen, wenn die nächste Erhöhung des Rundfunkbeitrages erwartet wird. Zugleich soll da der Auftrag der Sender klarer gefasst werden.

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