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Medien: Die 50er Jahre als Wundertüte

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Alle lieben die Sechziger. Auch die Siebziger sind begehrt bei Retrofreunden.

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Alle lieben die Sechziger. Auch die Siebziger sind begehrt bei Retrofreunden. Die Jahrzehnte des popkulturellen Aufbruchs, der subkulturellen Befreiung.

Aber wer schwärmt von den Fünfzigern? Bleierne Zeit, heißt es, muffig und grau. Doch jetzt beweist uns Hörspielautor Hermann Bohlen, dass es ein Leben vor den großen Modernisierungsschüben gab. „Onager“ heißt Bohlens wunderbar verschrobene Collage aus Tondokumenten der fünfziger Jahre. Ein Streifzug durch die akustischen Archive jener versunkenen Epoche. Wir hören den legendären Tierprofessor Grzimek und andere fossile Medienberühmtheiten, aber auch die gesammelten Werke vom „Club der Tonbandfreunde“, eine typische Gründung jener Jahre. Der Geist der Fünfziger als akustischer Kontinent voller Überraschungen. Eine lebensgeschichtlich prall gefüllte Wundertüte (DLF, 2. Oktober, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

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Zur gleichen Ära gehört auch James Deans kurzes Künstlerleben. Ein erstes Wetterleuchten der subkulturellen Revolte. Alfred Andersch hat über die Ikone der Beatniks ein berühmtes Hörspiel geschrieben: „Der Tod des James Dean“. Eine Collage aus Texten von Ginsberg, Cummings und anderen Beat-Poeten, dazu ein von John Dos Passos verfasstes literarisches Porträt. Eine Radioproduktion aus dem Jahr 1959. Der Beweis, dass die Fünfziger auch ganz anders konnten (DLF, 5. Oktober, 20 Uhr 10).

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Der Rest der Radiowoche sind Krimis. Hören Sie „Schweres Geschütz“ von Liza Cody. Haupfigur Eva ist professionelle Catcherin und jobbt als Nachtwächterin auf dem Autofriedhof. Eine Männer hauende Amazone, wie wir sie uns im fiktiven Leben gern gefallen lassen (DLF, 2. Oktober, 0 Uhr 05). In Raymond Chandlers Krimi „Gesteuertes Spiel“ ermittelt Detektiv Marlowe in einem zwielichtigen Casino. Der Roulettetisch ist verkabelt, die Croupiers tragen Fernbedienungen in der Tasche. Eigentlich hat Marlowe gerade Hausarrest, weil er im Prozess gegen einen Schwerverbrecher aussagt. Aber dann treibt ihn die Neugier aus dem sicheren Hafen. Mit fatalen Folgen (Deutschlandradio, 4. Oktober, 19 Uhr 05).

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