zum Hauptinhalt

Medien: Die große Sport-Show

Nach dem Offenen Brief gegen die „Sportschau“: Opfert die ARD die Fußball-Bundesliga dem Kommerz?

Es ist die Grundfrage der Sportberichterstattung: Wie viel Show verträgt der Sport? Und wann verdrängt die Show den Sport? 22 deutsche Wissenschaftler sind der Meinung, dass die ARD„Sportschau“ die Grenze zur bloßen Unterhaltung überschritten hat. In einem Offenen Brief an die Vorsitzenden der ARD-Sender in Deutschland und die Programmverantwortlichen des WDR wandten sie sich dagegen, dass der Fußballsport durch die Art der Berichterstattung „als Umfeld für Vermarktung und Inszenierung“ geopfert werde. Dem Spiel werde, so heißt es, durch seine unwürdige, unerwachsene, klamaukhafte Präsentation im Fernsehen Schaden zugefügt. „Die Bundesliga-,Sportschau’ berichtet nicht mehr über den Fußball, sondern sie gerät immer mehr zu einer Werbesendung für Produkte, Personen und Sendungen.“

Professor Dieter H. Jütting vom Institut für Sportkultur und Weiterbildung in Münster hat den Brief initiiert, unterschrieben haben unter anderem der Kunsthistoriker Jean-Christophe Ammann, der Karlsruher Professor für Kulturtheorie Klaus Theweleit und der Medienprofessor Bernd Blöbaum. Der WDR-Intendant Fritz Pleitgen räumte in seinem Antwortschreiben an Dieter H. Jütting ein, dass das „Feuerwerk“ der Auftakt-„Sportschau“-Sendung zu dieser Saison bereits zurückgenommen worden sei und es „weitere Optimierungen“ geben werde. Ist die ARD-Bundesliga-Berichterstattung wirklich so seicht? Ist die „Sportschau“ zur Sportshow verkommen?

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false