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© dpa

Die Siegerin: Lena Meyer-Landrut: Facebook, Abi, Oslo

Lena Meyer-Landrut vertritt Deutschland beim großen Eurovision Song Contest.

Ihren eigenen Wikipedia-Eintrag hatte sie am Sonntagmittag immer noch nicht wieder. Der soll Anfang Februar unter anderem mit dem Vermerk „Offensichtlich enzyklopädisch irrelevant“ gelöscht worden sein. Damals kannte kaum jemand die 18 Jahre alte Hannoveranerin Lena Meyer-Landrut. Das hat sich spätestens seit Freitagabend geändert: mit dem Sieg der Schülerin beim Finale der Castingshow „Unser Star für Oslo“, die von ARD und Pro7 in einer Showreihe erstmals gemeinsam veranstaltet wurde.

4,5 Millionen Zuschauer fieberten am Fernseher mit. Der Wikipedia-Eintrag dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Derzeit wird Lena Meyer-Landrut als kleiner Hinweis auf der Seite ihres 1929 geborenen Großvaters Andreas Meyer-Landrut geführt, der zuletzt Leiter des Bundespräsidialamts unter Richard von Weizsäcker war. Nun ist die Enkelin fast selber schon ein Star. Das geht ja schnell in den Medien. Die Popwellen der ARD werden Lenas Wettkampfbeitrag „Satellite“ bis zum Finale in Oslo am 29. Mai etliche Male ausstrahlen. Ihre Fanseite beim Online-Netzwerk Facebook hatte am Tag vor dem Finale 13 000 Fans; am Sonntagmittag waren es bereits über 25 000.

Es überschlagen sich Beiträge und Kommentare wie der: „Herzlichen Glückwunsch, Lena! Ich und auch meine Frau und meine Kinder, wir finden Dich alle zum Niederknien toll, und wir sind absolut begeistert von Deiner Art, Deiner Lebensfreude auf der Bühne und natürlich von Deinem hammermäßig geilen Gesang! Du gehörst wirklich auf die Bühne!“ Kerner, Lanz, Jauch, Beckmann, gar Gottschalk – die Redaktionen der diversen Talkshows dürften bereits die Fühler nach der deutschen Contest-Kandidatin ausgestreckt haben. Immerhin, ein reizender, ein unverstellter Gast. Lena Meyer-Landrut hat mit unbändigem Gesang und eigenwilligem Tanzstil sowie ihrer flapsigen Art Momente des Unterhaltungsfernsehens geschaffen, die selbst von Castingshow à la „DSDS“ genervte Zeitgenossen vor die Bildschirme zog. Wer weiß, wo das hinführt, sollte sie beim Eurovision Song Contest vor Millionen Zuschauern eine größere Rolle spielen, für Deutschland etwas herausholen. Erst mal stehen Abiklausuren im April an, betonte die Schülerin am Wochenende. „Die Freude kommt, glaube ich, so richtig in den nächsten Tagen.“

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