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Medien: Die zwei Herren vom Grill

Das ist gar kein Paar. Waldemar Hartmann lässt nicht wirklich ein Gegenüber zu.

Das ist gar kein Paar. Waldemar Hartmann lässt nicht wirklich ein Gegenüber zu. Er ist vereinnahmend, hyperkonventionell, ein schulterklopfender Grenzenverwischer. In der Beziehung zu Bode ist er der Dominante: Er ist der Sportchef vom BR, Bode im Fernsehen ein Anfänger. Er muss sich nicht um den Bode bemühen. Hartmann führt ganz klar. Bode bekommt zwar Raum, Hartmann fällt ihm ja nicht ins Wort. Aber er muss sich innerhalb der Fragenvorlage bewegen. Ich bin mir sicher, wenn der Bode ausscheren würde aus Hartmanns Suggestivfragen, dann wäre er weg vom Fenster, weil er im Gegensatz zu Beckenbauer und Netzer keine Ikone ist. Hartmann und Bode sind sich sympathisch, sonst würde es gar nicht gehen. Aber, sagen wir mal so, sie sind nicht verliebt, dafür ist zu wenig Bezug da. Denen gebe ich zeitlich eine ganz kurze Prognose.

Die beiden nehmen im Gegensatz zu den beiden anderen Kommentatorenpaaren keine Außenperspektive ein. Hartmann und Bode, das ist: Wir und die Spieler. Das ist ein Interview, in dem vorausgesetzt wird, dass man zueinander nett ist. Und dann ist es nett, aber überraschungsfrei. Wenn sie reden, riecht es nach Grill und Bier, gedanklich. Bei Netzer und Delling ist es Schampus.

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