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Diskussion: Skepsis zu Gottschalks ARD-Show

Auf dem „Entertainment Gipfel“ bei der Berliner Medienwoche diskutieren Jörg Pilawa und weitere TV-Experten über den Wechsel des "Wetten, dass...?"-Moderators ins Erste. Warum Gottschalks Kollegen nicht an einen großen Erfolg glauben.

Der Wechsel von Thomas Gottschalk von „Wetten, dass ..?“ zur ARD wird in der Branche mit Argwohn betrachtet. Der 61-Jährige Entertainer moderiert ab Januar 2012 die „Tagesshow“ im Vorabendprogramm der ARD. Am Montag trafen sich Branchenprofis auf der internationalen Medienwoche in Berlin zu einem „Entertainment Gipfel“. Auf dem Podium saß ZDF-Quizmaster Jörg Pilawa neben Produzenten, Programmplanern und Moderatoren. Der Wert der Unterhaltung im deutschen Fernsehen wurde diskutiert sowie die heikle Frage: Wird Gottschalk mit seinem neuen Format im Ersten Erfolg haben?

„Nein“, so die knallharte Antwort von Jörg Grabosch, „das kann ich mir nicht vorstellen.“ Er ist Geschäftsführer der Produktionsfirma Brainpool und produzierte erfolgreiche Sendungen wie „TV total“ oder „Schlag den Raab“. Jörg Pilawa gab sich lakonisch: Der Sendeplatz, den die „Tagesshow“ besetzen werde, erreiche in der Zielgruppe der 14- bis 49- Jährigen derzeit einen Marktanteil von zwei Prozent. Schafft Gottschalk drei Prozent, wäre das eine 50-prozentige Steigerung – ein wahrer Erfolg also. Das sorgte für Lacher im Publikum.

Ob sich die Show auf langer Strecke trage, werde sich erst beweisen müssen. Auch die Jungmoderatoren Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt glauben nicht, dass das eine Riesennummer wird. „Ich kann es mir schwer vorstellen. Mit dem Talkformat werden ihm schnell die Gäste ausgehen“, sagte Heufer-Umlauf. Sein „TVLab“-Kollege Winterscheidt vermutete ebenso, dass sich das Format schnell erschöpfen werde. Die beiden kritisierten an Gottschalks „Sendung mit Skype“ außerdem den betont bemühten Versuch, das Internet ins Fernsehen zu verpflanzen. RTL-Mann Tom Sänger schließlich brachte es auf den Punkt: „Ich wünsche ihm Erfolg, aber ich verstehe nicht, warum er sich so eine tägliche Talksendung nach all den Erfolgen noch einmal antut.“

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