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Kampf mit den Kakerlaken: In der Dschungelprüfung muss Larissa Marolt mithilfe eines Magneten einen Schlüssel durchs Labyrinth lenken, um sich zu befreien.

© RTL

Dschungelbuch (15): "Die Viecher sind voll im Popo!"

Larissa Marolt spaziert mit einer Klopapierfahne durchs Camp - und kämpft mit zudringlichen grünen Ameisen. Immerhin: Am Ende gibt's für die verbliebenen Kandidaten Gin Tonic.

Am Ende hat diesmal alles gepasst. Die Zuschauer hatten ein Einsehen mit den gar nicht mehr so neuen Leiden der jungen T. und wählten sie aus dem Camp. Tanja Schumann darf also den Dschungel verlassen und noch einen halben Tag mit ihrem Mann im Hotel verbringen. Schumanns Gesichtsausdruck verriet Überwältigung, und auch die anderen konnten ihr Glück kaum fassen. Sie dürfen bleiben und weiter um die Dschungelkrone kämpfen!

Dieser Kampf nimmt immer existentiellere Züge an. Auch ein Shakespeare hätte die Abgründe des menschlichen Machtstrebens nicht treffender auf den Punkt bringen können als Larissa Marolt: „ Ich finde das schon cool, wenn man eine Krone auf dem Kopf hat. Dann kann man allen erzählen: ’Ich bin die Dschungelkönigin’, das ist doch ein cooles Gefühl!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Für Melanie Müller ist die Zeit im Dschungel nach eigenem Bekunden ohnehin eine positive Erfahrung, Krone hin oder her. Schließlich darf sie hier endlich mal natürlich sein. Die Bedingungen der medialen Inszenierung scheinen sie dabei nicht weiter zu anzufechten. Müller scheint nicht nur gegen Schmerz und Ekel immun zu sein.

Im Vergleich dazu legte Winfried Glatzeder einen regelrecht philosophisch inspirierten  Abgang hin. Auf der Rückfahrt sinnierte er über seinem Pappteller, dass er immer authentisch gewesen sei im Camp. Es sei ihm aber zu jeder Zeit bewusst gewesen, dass er auch dort gewesen sei, um gute Abendunterhaltung abzuliefern. Und zur Unterhaltung, wer wollte es leugnen, gehört nun mal der wohldosierte Einsatz von Handgreiflichkeiten. Hier hat sich jemand mit Haut und Haaren den Zuschauern geschenkt, aber wurde es ihm gedankt? Offensichtlich ist der deutsche Fernsehzuschauer noch nicht reif für Radikalität und echte Gefühle zur besten Sendezeit.

Der Griff in die Stechpalme

Slapstick ist dagegen eine sichere Bank.  In dieser Sparte macht Larissa Marolt so schnell keiner was vor. Sie stolpert durchs Camp, dass Freddie Frinton aus „Dinner for One“ blass geworden wäre vor Neid. An Tag fünfzehn greift sie noch dazu in eine Stechpalme (autsch!) und spaziert mit einer Klopapierfahne, die hinten aus ihrer Hose weht, durchs Camp. Diesem Prinzip bleibt sie auch während der Dschungelprüfung treu.

Zur Dschungelprüfung mussten diesmal alle vier Kandidaten antreten. Sie wurden in telefonzellenartige Einzelkabinen gesperrt und mussten die Schlüssel für ihre Türen mit einem Magneten aus einem Labyrinth holen. Natürlich wurde die Prüfung um die übliche Ration Insekten angereichert. Diesmal ergossen sich grüne Ameisen und anderes Getier in Strömen über die Probanden.

Larissa bemühte sich redlich, ihre Schlüssel aus dem  Labyrinth zu holen, doch das Glück war nicht auf ihrer Seite: Sie verlor den Stöpsel für den Zugang zum Labyrinth.  Das machte es ihr nicht eben leichter, die Aufgabe zu bewältigen, denn nun fanden auch die Tierchen den Weg ins Labyrinth und drohten die Gänge zu verstopfen. Dieser  Herausforderung begegnete Larissa ausgesprochen beherzt, sie schaufelte die Viecher gleich händeweise auf den Boden.

Zoff im "Team Blond"

Nicht weniger beherzt fiel ihr Aufschrei aus, als die Tiere noch ganz andere Zugänge entdeckten: „Die Viecher sind voll im Popo!“ Manchmal führt eben kein Weg an der ungeschönten Wahrheit vorbei. An der richtigen Tür schon eher. Anstatt Müller das Zeichen zu geben,  dass sie fertig war, klopfte Marolt erst mal an die Wand ihrer eigenen Zelle. Am Ende erspielten die Kandidaten trotzdem drei von vier möglichen Sternen, und damit waren sie im Großen und Ganzen auch zufrieden.

Auf Melanie Müller wartete im Verlaufe des Tages gleich noch eine Prüfung. Sie ging zusammen mit Larissa Marolt auf Schatzsuche. Die beiden mussten den gefundenen Schatz in einer schweren Kiste durch den Dschungel schleppen. Dabei zoffte sich das „Team Blond“ so sehr, dass Müller befand, Marolt sei heute ihre Hauptprüfung gewesen. Larissa Marolt wird es verkraften, schließlich hat sie schon bei „Germany’s Next Top Model“ gelernt, mit Mobbing umzugehen und dadurch innere Stärke aufgebaut. Am Ende erspielten die beiden trotzdem einen Schlüssel, und Marolt  fand es sensationell: „Das ist doch ein Erfolgserlebnis, wann hat man das denn noch mal?“

Nach Beantwortung der Frage sprangen schließlich Gin und Tonic für alle heraus. Das nun nicht gerade in Strömen, aber immerhin. Bendel brachte die Flasche zur Kühlung ins Wasser, und am Abend nahmen die Kandidaten ihr letztes Abendmahl in trauter Viersamkeit ein. Dazu gab es den Gin Tonic, der offensichtlich keine dem Konsum von Bohnen vergleichbare aggressivitätssteigernde Wirkung hat. Die Camper wirkten am nächsten Tag extrem aufgeräumt.

Bleibt abzuwarten, welche Art von Wirkung das heutige Finale entfaltet.

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