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"Ich bin ein Star": Angelina Heger und das Kuschelkissen mit Freund und Hunden.

© RTL

Dschungelcamp (4): Ist das etwa scripted reality?

Walter Freiwald zieht blank, kurze Zeit später läuft ein Flitzer durch einen Werbespot. Da beschleicht unsere Kritikerin ein schlimmer Verdacht.

Zum Glück ist unsereins dann doch nicht eingeschlafen. So machten Daniel Hartwich und Sonja Zietlow bei RTL Extra nach Ende der offiziellen Dschungelcamp-In-diesem-Jahr-so-vorhersehbar-Arie endlich mal wieder für ein paar Minuten eine gute Figur. Live zugeschaltet, perlten die Gags wie die Regenwald-Regentropfen, und die Zietlow (Frisur dieses Jahr freakiger, aber hat die sich liften lassen?!) zog ihr plötzlich so glattgestreamtes Gesicht mal wieder vor Vergnügen in ordentliche Mimikfalten. Ja, bei dieser 9. Runde wünschte man sich tatsächlich für ein wenig Abwechslung endlich die Moderatoren mal in Schlamm und Schleim, damit mal wieder was Aufregendes los ist. 

Tag vier, das merk ich mir. Nicht.

Oder? Was waren die Highlights?

Das Dschungelkind Angelina ist plötzlich groß geworden. Da taucht sie so souverän durchs unterirdischen Plexiglaslabyrinth, dass einem schon beim Zuschauen der Atem stockt. Und dann zeigt sie der Moderatoren-Regentin Sonja, wo der Hammer hängt. "Zeit?" - "Zeit!" fragt Angelina unten die Lackmeier oben äußerst bestimmt, und Sonja Zietlow anwortet ganz brav.

Kreischer von Angelina

Angelina holt nicht nur alle Sterne bis auf einen. Sondern Fleißkärtchen in Sachen Ehrgeiz und wird prompt von den Zuschauern nicht wiedergewählt, weil sie unspektakulär alles durchzieht bis auf ein paar Kreischer ob des obligatorischen Zucht-Dschungelgetiers. Jörn absolviert hingegen eine imaginäre Dschungelprüfung, weil Tanja die sensationell fies faked. Schauspielern kann sie. Ach, noch was war: Der Daniel sagte so was wie, die Tanja sei weitergekommen, obwohl die Jury bei RTL mal gar keine T... gesehen habe. Lol, Hashtag-Der-war-nicht-schlecht. Und Privatfernsehen-Bashing ist zum Glück ja politisch korrekt, anders als Ich-bin-ein-Star-Gucken.

Prüfung mit Dämonen-Walter

Walter ist auch null politisch korrekt. Der füllt mehr als zehn Minuten Sendezeit mit seinem vor den Nachtkameras blank gezogenen Pillermann - wenig später läuft dann ein Flitzer durch einen Werbespot. Da kommt ein fieser Verdacht auf: Ist das Dschungelcamp 2015 etwa scripted reality?

Nun, den Jörn wird sich keiner ausgedacht haben, der ist einfach nur normal. Und damit zu langweilig als Projektionsfigur für Voyeurismus, Häme und Schadenfreude. Bei dem kann man höchstens Gutmenschen-Fremdschämen, was der Autorin dieser Zeilen aus persönlichen Gründen so was von fernliegt. Jetzt muss Jörn aber heute in die Dschungelprüfung, mit Dämonen-Walter. Das wird doch was! Aber ich will mehr Rebecca! Benjamin! Aurelio (Huch! Der ist auch ein Gutmensch, sozial, engagiert, wie Angelina im Vor-Dschungelleben. Sie studiert Sozialpädagogik in Berlin.)!

Also dranbleiben. Wenn man nicht doch weggenickt ist. Und von Ingrid, Joey, Larissa - und Dicki träumt.

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