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Fußballer Ailton auf dem Weg ins Dschungel-Camp.

© dapd

Dschungelcamp II: Ich bin ein Star! Holt Ihr mich raus?

Dieser Fernsehkritiker ist ein Veteran des „Dschungelcamps“. Staffel um Staffel, Jahr um Jahr hat er den Lesern die RTL-Show erklärt. Damit ist Schluss. Die Zuschauer müssen selber ran, sich und den anderen beibiegen, warum ihr Leben ein Dschungelcamp ist.

Irgendwie, dachte ich mir, muss ich das jetzt und hier und heute überhöhen. Vielleicht so: Das Dschungelcamp ist ein Dschungelcamp ist ein Dschungelcamp. Ebene – Metaebene - Synthese, yeah, in diesem Dreiklang lässt sich doch alles, was mir gerade so durch die Birne rauscht, als Resultat scharfen Nachdenkens verkaufen. Der Schein des Ailton ist das Sein der Micaela Schäfer. Boah, noch so ein Kracher. Unfassbar, wie dieser mein Blogg schon ganz zu Anfang steil geht. 

Tatsächlich saß ich am Samstag vor der RTL-Show „Ich bin ein Star. Holt mich hier raus“. Nach dem Ende war ich nass geschwitzt, die Nacht konnte ich in nur unruhigem Schlaf verbringen. Die Synapsen knallten unentwegt, trotz und alledem wollte und will mir zu Folge zwei von „Dschungelcamp 2012“ nichts Konstruktives oder Dekonstruvistisches einfallen, von Relevanz nicht mal eine dünne Spur. 

Wenn Sie wollen, können Sie jetzt aufhören zu lesen. Ich betätige mich jetzt nur als Aufmerksamkeitsräuber, ich vergeude Ihre Lebenszeit. Dafür möchte ich mich entschuldigen – aber mehr als das. Und das kommt so.

Ich saß also vor meinem Multi-Screen, meine Gefühle waren Sadismus, Schadenfreude, Sozialdarwinismus. Rocco kann ich nicht leiden, Daniel kann ich nicht leiden, Vincent kann ich nicht leiden, ich  stehe voll und ganz auf der Seite der Frauen (Ausnahme: Micaela, Ramona, Jazzy).  Weltumspannende Gedanken hatte ich keine. Musste die ganze Zeit – kann mir das mal einer erklären? – an Christian Wulff denken. Ob es im Schloss Bellevue so zugeht wie im australischen Dschungel? Weiß schon, ist keine sagenhafte Analogie. aber der Bundespräses ist auch keine Pointenschleuder, das ist gesicherter Fakt.

Die Kandidaten der Show in Bildern:

Oder um es ohne Umstände und ohne Umwege herauszuhauen: Jahr für Jahr, Staffel für Staffel zermartere ich mir das Hirn, was Ihnen da eigentlich bei RTL widerfährt, grabe mich selbst um, um Ihnen den Sinn Ihres Zuschauerlebens zu erklären. Während Sie also vor der Glotze ins Bodenlose versinken, sitze ich mit verknoteten Beinen davor.

Damit ist jetzt Schluss. Ich drehe den Spieß um. Sie machen sich bitteschön selbst schärfste, wenigstens gut abgehangene Gedanken übers Camp, die Sie anderen Lesern via Kommentarfunktion zur Verfügung, zur Diskussion stellen. Mein Sonntag ist gerettet. Und Ihrer fängt erst an.

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