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Familienbesuch beim ZDF. Jörg Thadeusz, das Talkgesicht des RBB, überbrückt mit „Durchgedreht!“ die Sommerpause für Oliver Welkes „heute show“. RBB-Intendantin Dagmar Reim hat mit dem Gastspiel beim Konkurrenzsender keine Schwierigkeiten. Foto: ZDF

© Jens Hartmann/Opiumeffect Gmbh(M

Durchgedreht: Müder Start: Jörg Thadeusz als Zurufer in ZDF-Show

Zuviel aus dem Bauch: "Durchgedreht", die neue Impro-Comedy mit Moderator Jörg Thadeusz im ZDF. Eine nicht improvisierte TV-Kritik.

Gute Unterhaltung unterliegt ja oft einem Missverständnis: Sie käme aus dem Bauch, sei eine Laune der Natur, von guten Spaßmachern auch mal improvisierbar. Ein unfreiwilliges Beispiel dafür, dass dem nicht so ist, gab Jörg Thadeusz und seine neue Improcomedy „Durchgedreht“ am späten Freitagabend im ZDF. Bei allem Respekt, für Herrn Thadeusz und die einzelnen, teilnehmenden Comedians jeder für sich – was soll daran unterhaltsam oder gar lustig sein, wenn fünf so genannte Spaßvögel sieben oder acht Sketche angeblich (?) ohne Drehbuch spielen, die spontan und auf Zuruf auf einer Drehbühne „kleine Geschichten zu aktuellen politischen oder bunten Themen“ erfinden?

Besser gut geklaut oder vorher geschrieben als schlecht erfunden, denkt man sich da nach 30 Minuten. Peinlich die Nummer mit Putin und seiner Frau, über ihre Scheidung streitend, im Schlafzimmer. Vorhersehbar die Geschichte mit den Wahlkampfparolen der großen Parteien. Zum Fremdschämen die Sprüche zu 30 Jahren Mobilfunk. Am besten noch der Talk von Markus Lanz alias Max Giermann mit Verteidigungsminister de Maizière (Norbert Frieling) zum Drohnendebakel. 1,83 Millionen Zuschauer wollten diese erste Folge von „Durchgedreht“ sehen, eine Million weniger als die „heute-show“ zuletzt. Es geht nichts über ein gutes Drehbuch.

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