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Medien: Ein neues Krankenhaus-Drama nach dem Muster „Sex and the Hospital“

Eine Kanüle mit Sekretflüssigkeit, Schnitt, ein Sektkelch – das Intro der neuen Pro-7-Krankenhausserie „Grey’s Anatomy“ hat es in sich. Man ahnt: Im Washingtoner TV-Hospital Seattle Grace Hospital geht es nicht nur um Leben und Tod, sondern um viel Lifestyle.

Eine Kanüle mit Sekretflüssigkeit, Schnitt, ein Sektkelch – das Intro der neuen Pro-7-Krankenhausserie „Grey’s Anatomy“ hat es in sich. Man ahnt: Im Washingtoner TV-Hospital Seattle Grace Hospital geht es nicht nur um Leben und Tod, sondern um viel Lifestyle. „Emergency Room“ meets „Sex and the City“. Mit dem „Krankenhaus am Rande der Stadt“, der Mutter aller Weißkittel-Serien aus den 70er Jahren, hat „Grey’s Anatomy“ nicht mehr viel zu tun. Fünf Assistenzärzte in der Chirurgie, nach Hautfarbe und Herkunft bunt durcheinander gewürfelt. Hauptfigur Mederith (bislang kaum in Erscheinung getreten: Ellen Pompeo) geht in der ersten Folge mit ihrem neuen Chef Dr. Shepard gleich mal ins Bett. Dass er ihr neuer Chef ist, erfährt sie am nächsten Tag, zu Dienstbeginn.

Sex and the Hospital – ein hübscher Einfall. Wobei durchaus auf Standardmuster von Krankenhausserien zurück gegriffen wird. In keinem anderen TV-Genre verdichten sich existenzielle Probleme auf so engem Raum. Was wären die Autoren ohne die berufstypische Überschneidung von Privatem und Beruflichen, ohne die ausgeprägten Hierarchien unter Ärzten und Pflegern, ohne die Melange aus Freundschaft und Konkurrenzdruck, mit der sich die Protagonisten seit Jahrzehnten herumschlagen. Nun alles noch schneller, blutiger. Da läuft zur Hirn-OP Rockmusik, wird der chirurgische Eingriff inszeniert wie ein Automodell in der Werbung.

In den USA war das Krankenhaus-Drama mit durchschnittlich 18 Millionen Zuschauern erfolgreichster Serienstart 2005, wurde für drei Emmys nominiert. Die zweite Staffel läuft sogar noch besser. Hierzulande ist der neue Pro-7Geschäftsführer Andreas Bartl nach den Serien-Pleiten „Empire“, „Las Vegas“ und „NipTuck“ allerdings noch vorsichtig. Zwar empfiehlt er „Grey’s Anatomy“ als „Krankenhausserie der neuen Generation“. Die läuft aber auch erst mal nur über 13 Folgen – immer vor „Emergency Room“, einer Krankenhausserie vom alten Schlag.

„Grey’s Anatomy“, Pro7, 20 Uhr 15

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