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Kabale unter Kapitänen. Martin Grimm (Daniel Morgenroth, links) ist von Max Parger (Florian Silbereisen) nicht überzeugt.

© ZDF und Dirk Bartling

Florian Silbereisen macht alles richtig!: Kreuzfahrer ins Glück

Seinen Feinden darf das Lachen vergehen: Florian Silbereisen verlängert bei der ARD und startet als „Traumschiff“-Kapitän im ZDF.

Florian Silbereisen hatte sich schon früh mit dem Glück verbandelt. Davon singt er, das moderiert er in seinen Shows, das will er leben und zeigen. Gerade und vorzeitig hat der 38-Jährige seinen Vertrag mit der ARD um vier Jahre verlängert. Und was sagt der Entertainer zu diesem millionenschweren Engagement? „Ich bin wirklich sehr dankbar.“ Ein echter Silbereisen.

Der Bayer aus Tiefenbach ist überaus begehrt. Laut „Bild am Sonntag“ haben auch ZDF und Sat 1 heftig um ihn gebuhlt – ein Mann für alle Programmfälle und einer fürs ganze Publikum. Sein „Schlagerboom“ im Ersten reüssiert quer durch alle Alters- und Bevölkerungsgruppen.

Kompass-Tattoo auf dem Arm

Aber die Skepsis, die bleibt. Skepsis darüber, ob der Schlagersänger und Hallenfüller und Quotenbringer auch schauspielern kann. Das ZDF hatte Florian Silbereisen nach dem Abgang von Sascha Hehn als Kapitän seines „Traumschiffs“ engagiert. Die Gemeinde jubelte, Kritiker schüttelten den Kopf, Ex-Chefstewardess Heide Keller nannte Silbereisen eine „Fehlbesetzung“. Der konterte echt Silbereisen: Die Rolle sei für ihn eine „Herzensangelegenheit“. Mehr Empathie geht nicht.

Die bisherigen Kapitäne des „Traumschiffs“ waren erwachsene Männer, lebenserfahrene Menschenflüsterer zwischen Supermann und Weihnachtsmann. Jetzt übernimmt der Jüngling Parger das Kommando. Fast verschwindet er unter der Kapitänsmütze, Tattoos trägt er außerdem. Eines zeigt – Wahnsinn! – einen Kompass, ein zweites – Wahnsinn! – die Landkarte von Bayern. So einer kann ein Ruderboot über den Starnberger See schaukeln, aber ein ausgewachsenes Kreuzfahrtschiff um die Klippe steuern?

ACHTUNG SPOILERALARM!

Die ZDF-Produktion nimmt diese Skepsis sehr geschickt auf. Die eingespielte Crew um Staff-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth) lässt, wenn das „Traumschiff“ am 26. Dezember durchs ZDF fährt, den Neuen geradezu auflaufen. Der unternimmt ein riskantes Manöver, das Grimm an die Reederei meldet, aber dann zeigt Max Parger, was für ein Kapitän in ihm steckt. Schon am Ende der ersten Tour hat er sich jeden Respekt verdient. Dem ZDF, den Autoren, den Mitspielern sei Dank.

Florian Silbereisen hat das Glück, dass beim „Traumschiff“ der Drehort mindestens so wichtig ist wie das Drehbuch. Die Rahmenhandlung wie auch die innenliegenden Episoden sind überschaubar kompliziert, alles – und damit auch das Schauspiel – muss sich ins Gesamtkonzept aus Humor, Liebe und Dramatik fügen – das „Traumschiff“ ist ein Traumschiff.

Silbereisen ist gut, wenn sich sein Käpt’n auf der Sonnenseite bewegen kann, da ist Silbereisen in seinem Element, wo der Jung-Schauspieler sonst gegen Show-Silbereisen ankämpfen muss.

Was jetzt noch fehlt: dass seine Ex-Freundin Helene Fischer an Bord kommt. Das wollen wir uns mal vorstellen: Fischer mit Silbereisen auf dem „Traumschiff“, umgekehrt schwebt Silbereisen am 25. Dezember in „Die Helene Fischer Show“ ein. Alles im ZDF, diesem Zentrum der Freude! Joachim Huber

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