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Medien: „Focus“-Tandem

Auch als Chefredakteur arbeitet Uli Baur unter Markwort

Einen überaus sanften Übergang hat Burda für die Nachfolge an der Spitze der „Focus“-Redaktion geplant. Seit der Gründung vor bald zwölf Jahren ist Helmut Markwort, 67, Chefredakteur des von ihm entwickelten Magazins. Genauso lange ist Uli Baur, 48, sein Stellvertreter. Die beiden arbeiten bereits seit 22 Jahren Seite an Seite. So gründeten sie 1985 den Münchner Sender Radio Gong 2000.

Stets sprach Markwort von Uli Baur als seinem natürlichen Nachfolger: „Er ist 20 Jahre jünger als ich, ist vom ersten Tag an dabei. Wir machen das Blatt als Tandem. Wenn mich morgen ein Baum träfe, wird Uli Baur ,Focus’ problemlos allein weiterführen.“ Das sagte Markwort im Juni dieses Jahres, nachdem sein Vertrag gerade noch einmal um viereinhalb Jahre verlängert worden war. Ende 2008 wird der Mann mit der Löwenmähne, der bei Burda den seltenen Titel „Erster Journalist des Hauses“ trägt, 72 Jahre alt sein.

Am Dienstag meldete Burda nun, dass Uli Baur ab sofort Chefredakteur von „Focus“ ist. Jedoch nicht allein, sondern gemeinsam mit Markwort, der zeitgleich zum Herausgeber berufen wurde. Baur wird also, wie die Jahre zuvor, unter Markwort arbeiten. Zugleich dokumentiert Burda damit die unauflösliche Verbundenheit von „Focus“ mit dem Namen Markwort – ähnlich wie dies beim „Spiegel“ mit Rudolf Augstein und bei den Springer-Zeitungen mit Axel Springer der Fall ist. Verleger Hubert Burda sagte, „mit der Berufung von Helmut Markwort zum Herausgeber und Uli Baur zum Chefredakteur sehe ich die weitere erfolgreiche Entwicklung von ,Focus’ für die Zukunft garantiert. Der Schritt bedeutet meine Anerkennung für die großartige Leitung dieses Tandems.“

Aktuell verkauft „Focus“ 791 924 Exemplare, davon aber nur 202 480 am Kiosk. Im Abo werden 333 141 Exemplare vertrieben, 133 639 als Bordexemplare. Konzeptionelle Änderungen sind nicht geplant, bestätigten dieser Zeitung sowohl Baur als auch Markwort. Stattdessen wird die Marke „Focus“ verlängert durch Spezialhefte wie das sechsmal jährlich erscheinende „Focus Schule“, das sich zum 2000 gegründeten „Focus Money“ gesellt. „Focus Money“ verkauft 137 655 Exemplare. Auch hier ist der Anteil der Kioskauflage mit 43 568 niedrig. 11 034 sind Abo-, 55 079 Bordexemplare.

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