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Tipps und Trips. Bosch (Titus Welliver) sucht bei Junkies nach Informationen.

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Fünfte Staffel von "Bosch": Das letzte Rezept

In Staffel fünf der Cop-Serie „Bosch“ mit Titus Welliver sucht der Detective Täter an zwei Fronten.

Für manchen findet Weihnachten zwei Mal im Jahr statt. Das zweite Datum ist nicht auf einen Tag genau fixiert, 2019 fällt es auf den 19. April. Dann stellt Amazon Prime Video „Bosch“ online, fünfte Staffel, zehn Episoden. Titus Welliver hat in bester Gewohnheit die Rolle des Mordermittlers Harry Bosch in L.A. übernommen, Jamie Hector ist als Jerry Edgar an seiner Seite. Fehlen Amy Aquino (Lieutenant Grace Billets), Lance Reddick (Deputy Chief Irvin Irving) oder Madison Lintz, die die Bosch-Tochter Maddie spielt?

In der Frage liegt die Antwort. Und dass Eric Overmyer, der die Romane von Michael Connelly für die Cop-Serie kapitalisiert hat, wieder unter den Produzenten ist, zeigt nur, dass ein Team an seinen fortgesetzten Erfolg glaubt. Nicht zu vergessen Los Angeles: „Every murder tells the tale of a city“, gehört zu den festen Glaubensgrundsätzen der Produktion.

Es beginnt mit einem Schreckensmoment. Gestützt auf einen Stock humpelt Bosch aus einem Bus in ein Lager im Irgendwo, runtergekommen wie die übrige Freak-Show. Was will er da?

Pure Drama, zelebrierte Spannung

Schnitt und Schritt zurück in die Vergangenheit. Bosch sucht die Wahrheit an zwei Fronten. Neue Beweise in einem alten Fall sorgen nicht nur in der Hollywood Homicide Division für sich zuziehende Gerüchte, ob Bosch Beweise gefälscht und den Falschen angeklagt haben könnte. Außerdem legt der Mord in einer Apotheke Spuren zu einem Drogenring, die Bosch auf einen gefährlichen Weg bringen. Derweil entwickelt Tochter Maddie Zweifel an der Aufrichtigkeit des Vaters; Entfremdung setzt ein. Also pures Drama, zelebrierte Spannung, Vertiefung der wesentlichen Figuren – ein Mensch ist nie auserzählt.

Was Bosch V von Bosch IV und III unterscheidet? Im Set-up, in der Dramaturgie, in der personellen Konstellation wenig. Das Erzähltempo hat sich nicht erhöht, es gibt Gewalt, aber eben keine spekulative, wieder wurden verschiedene Connelly-Romane ineinander verwoben, der Kompass, dem Bosch folgt, hat eine eigenbrötlerische Peilung. Gerechtigkeit ist nicht verhandel-, nur herstellbar.

„Bosch“ ist Streaming-Fernsehen für den erwachsenen Serienfan. Nix Hotz und Plotz, fein ausgefeilte Krimi-Unterhaltung, Szene für Szene entfaltet sich die Story, die verschiedenen Autoren und Regisseure halten auf die Fahnderpersönlichkeit zu, die der Zuschauer zu kennen glaubt und die ihn dann wieder überraschen kann. Harry Bosch ist altmodisch und heutig zugleich. Und „Bosch VI“ schon beauftragt. Joachim Huber

„Bosch“, fünfte Staffel, zehn Staffeln, verfügbar bei Amazon Prime Video

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