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Medien: Fußball-Weltmeisterschaft: Konkurrenz für ARD und ZDF

Fest steht folgendes: Im Frühsommer 2002 wird in Japan und Südkorea die Kugel rollen und 32 Länder werden untereinander den Titel eines Fußball-Weltmeisters ausmachen. Auf welchem Kanal das Spektakel in Deutschland aber zu sehen sein wird - das wird immer ungewisser.

Fest steht folgendes: Im Frühsommer 2002 wird in Japan und Südkorea die Kugel rollen und 32 Länder werden untereinander den Titel eines Fußball-Weltmeisters ausmachen. Auf welchem Kanal das Spektakel in Deutschland aber zu sehen sein wird - das wird immer ungewisser. Zwar verhandeln ARD und ZDF schon seit mehr als einem Jahr mit dem Rechteinhaber - der Münchner Kirch-Gruppe - aber so wie es derzeit aussieht, könnten die Öffentlich-Rechtlichen möglicherweise durch die Finger schauen.

Erst am Dienstag verlauteten die ARD-Intendanten in Köln, dass sie mit Kirch über den bereits ausgearbeiteten Vertrag nachverhandeln wollen (der Tagesspiegel berichtete). Das dürfte Kirch aber keinen besonders großen Spaß machen, und hinter vorgehaltener Hand drohen die Münchner, das Paket an einen anderen Interessenten zu verkaufen: an die RTL-Gruppe. Offiziell heisst es zwar, dass "die Kirch-Gruppe die Verhandlungen nicht kommentiert" (Kirch-Sprecher Hartmut Schultz). Andere im Kirch-Imperium aber meinen, dass sie sich nach knapp einem Jahr Exklusiv-Verhandlungen mit ARD und ZDF nun um einen anderen Partner umschauen. "Wir haben großes Interesse an der WM", meint RTL-Chefredakteur Hans Mahr gegenüber dem Tagesspiegel, fügt allerdings einschränkend dazu, dass "Kirch das Gespräch mit uns noch nicht gesucht hat." Mahr zeigt sich überrascht, dass die ARD-Intendanten nach den langwierigen Verhandlungen nun mit dem Rechtepreis von kolportierten 500 Millionen Mark nicht einverstanden seien: "Sport rechnet sich für einen Sender nie. Wenn die ARD glaubt, dass sie Rechte nur dann kaufen sollen, wenn sich die Übertragung rechnet, dann könnten sie nicht einmal mehr Biathlon zeigen." 500 Millionen Mark für 24 Partien wären seiner Meinung nach ein stolzer Preis, wenn Deutschland aber über die Vorrunde hinauskäme, wäre dieser Preis sogar marktkonform. Mahr: "Wenn Deutschland spielt, hat man sogar am Vormittag, wenn die WM-Spiele stattfinden, 5 bis 6 Millionen Zuschauer."

Markus Huber

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