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Fußballspiele: Rempeln, grätschen, tricksen

Wieder einmal kämpfen „Fifa“ und „Pro Evolution Soccer“ um die Krone der Fußball-Simulationen für PC und Konsole.

Das Duell ist ein Klassiker, vergleichbar einem Match von Real Madrid und dem FC Bayern München. Jedes Jahr treten die beiden Fußball-Simulationen „Fifa“ und „Pro Evolution Soccer“ (PES) mit neuen Versionen gegeneinander an, und jedes Jahr stellt sich von neuem die Frage: Welche hat diesmal die Nase vorn? Schon Monate vor Veröffentlichung der Spiele wird im Internet über technische und taktische Verbesserungen spekuliert. Denn sowohl „Fifa“-Hersteller Electronic Arts als auch „PES“-Entwickler Konami haben es sich zum Ziel gesetzt, die beste Fußball-Simulation abzuliefern. Nun ist es wieder so weit: Am heutigen Donnerstag erscheint „Fifa 10“, drei Wochen später folgt „PES 2010“.

Willkommen also zum Soccer-Showdown. Doch was macht eigentlich den Reiz dieser Spiele aus? Ganz einfach: Soccer-Simulationen erfüllen den Traum eines jeden Fußballfans, endlich einmal in die Haut seiner Idole schlüpfen zu können. In der Realität mag der Spieler es bestenfalls zum Hartplatzhelden gebracht haben, an PC und Konsole aber kann er endlich Champions-League-Luft schnuppern. Für Uneingeweihte mag eine Fußballsimulation in etwa so realitätsnah wirken wie Tischfußball. Doch für den Computerspielfan ist der simulierte Kick weit mehr als nur Bildschirmgewusel. Gefragt sind Strategie, Fingerfertigkeit und eine gute Portion Spielverständnis.

Im Kampf um die Gunst der Soccer-Fans lassen die Hersteller ihre PR-Maschinen ordentlich brummen. Auf der Kölner Spielemesse Gamescom waren „Fifa 10“ und „PES 2010“ prominent vertreten. Geduldig warteten die Messebesucher darauf, die Spiele wenigstens für ein paar Minuten testen zu können; über ihren Köpfen thronten übergröße Abbilder der Fußballstars Lionel Messi und Wayne Rooney. Eine nahezu fotorealistische Grafik ist nach wie vor eines der Hauptverkaufsargumente, deshalb werden die Gesichter bekannter Spieler bis ins kleinste Detail nachmodelliert. Marketingtechnisch ähnlich wichtig wie die Frage, welches Spiel besser aussieht, ist der Zugriff auf die Liga-Lizenzen. Bis vor kurzem durfte nur Electronic Arts die echten Spieler- und Mannschaftsnamen verwenden, während Konami mit Fantasienamen vorliebnehmen musste. Wichtiger als solche Äußerlichkeiten ist aber die Frage, welches Videospiel das Geschehen auf dem Platz am besten abbildet. Hier herrschte lange ein Glaubensstreit: „PES“-Anhänger schätzten die große Realitätsnähe, „Fifa“- Fans fanden den Konkurrenten zu kompliziert und bemängelten zu wenig Tore.

Mit „Fifa 10“ erbringt Electronic Arts nun den Beweis, dass Spaß und Simulation sich bestens vertragen. Wichtigste Neuheit ist die 360-Grad-Steuerung: Sie gibt dem Spieler enorme Freiheiten beim Dribbeln und Passen. Auch in den Zweikämpfen geht es nun sehr viel mehr zur Sache – da wird gerempelt, gegrätscht und getrickst, dass es eine Freude ist. Verbessert hat EA auch die künstliche Intelligenz der Mitspieler, die sich gekonnt freilaufen. Punktabzüge gibt es beim Verhalten der Torhüter, die sich noch zu häufig mit Lupfern düpieren lassen, und bei der Ballphysik: Immer noch wirkt das Leder zu leicht. Zusätzlichen Spielspaß bietet der „Virtual Pro“-Modus, in dem einzelne Spieler erstellt und zu Stars aufgebaut werden. „Fifa 10“ ist die bislang beste Fußballsimulation – wir dürfen auf Konamis „PES 2010“ gespannt sein.

„Fifa 10“: PC, PS3, PS2, Xbox 360, Wii, PSP, DS, USK: ab 0 Jahren, 50 Euro (PC), 70 Euro (PS3). „Pro Evolution Soccer“: PC, PS3, PS2, Xbox 360, Wii, PSP, USK: ab 0 Jahren, 40 Euro(PC), 60 Euro (PS3)

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