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Medien: Ganz hoch gehangen

Das ZDF ehrt den Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood zum 75. Geburtstag mit Filmreihe

So wortkarg er in vielen Filmen war, ein ruhender Pol ist Clint Eastwood nie gewesen. Wenn ihn Wegbegleiter beschreiben, kommt eher das Bild eines Workaholic heraus, der immer – kaum dass der eine Streifen abgedreht war – schon das nächste Projekt ins Visier nahm. In 57 Filmen trat er als Darsteller auf, bei 25 Filmen führte er Regie und 20 seiner Filme produzierte er selbst. Am 31. Mai wurde Eastwood, dessen Image vom beinharten Cowboy über den Law-and-Order-Polizisten bis hin zum Gewaltkritiker reicht, 75 Jahre. Nachdem bereits der Privatsender Kabel 1 dem ungewöhnlich aktiven Filmschaffenden ein kleines Denkmal gesetzt hat, startet nun das ZDF am Sonnabend eine ausgewählte Filmreihe mit und von Clint Eastwood, die sich über den gesamten Juni zieht.

Den Start der sechsteiligen Eastwood-Reihe macht der Italo-Western „Zwei glorreiche Halunken“, den Sergio Leone 1966 mit Eastwood und Lee van Cleef in den Hauptrollen besetzte. Im dritten Teil der so genannten „Dollar-Trilogie“ spielt Eastwood einen Halunken, der zusammen mit Kopfgeldjäger van Cleef ahnungslose Sheriffs um die Prämie betrügt, bevor sie sich ein lohnenderes Ziel aussuchen: die Kriegskasse der Südstaaten. Das ZDF zeigt den Film, der lange Zeit nur in stark gekürzter Form zu sehen war, in der restaurierten Fassung von 171 Minuten. Um die ungekürzte Kinofassung, die erstmals im Fernsehen gezeigt wird, handelt es sich beim zweiten Teil der Eastwood-Reihe, dem Film „In the Line of Fire – Die zweite Chance“. In dem von Wolfgang Petersen gedrehten Actionfilm setzte der 63-jährige Eastwood als Secret-Service-Mann und Bodyguard alles daran, dass der aktuelle US-Präsident – anders als Kennedy – kein Opfer eines Attentäters wird. Eine Fernsehpremiere ist auch der 1997 von Eastwood gedrehte „Mitternacht im Garten von Gut und Böse“ mit Kevin Spacey und John Cusack, der von einem skandalträchtigen Mord in der High-Society einer Südstaaten-Stadt handelt.

Gelungen an der Auswahl ist sicherlich, dass Eastwood nicht allein als schießwütiger Filmmacho zu sehen ist, sondern auch der ältere, nachdenklichere Mime, so vor allem auch im 2002 von ihm selbst gedrehten „Blood Work“, das vom ZDF als Fernsehpremiere ausgestrahlt wird. Dass allerdings keiner der fünf „Dirty Harry“-Filme im ZDF läuft, ist ein Manko schließlich wurde er gerade in dieser Rolle vom Star zum Superstar. Den gibt’s am Sonntag auf Kabel 1.

Clint Eastwood im ZDF: „Zwei glorreiche Halunken“, heute, 23 Uhr; „In the Line of Fire“, 6. Juni, 22 Uhr 15; „Mitternacht im Garten von Gut und Böse“, 13. Juni, 22 Uhr 15; „Pink Cadillac“, 14. Juni 22, 0 Uhr 05; „Perfect World“, 20. Juni, 22 Uhr 15; „Blood Work“, 27. Juni, 22 Uhr 15.

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