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Germany's Gold: ARD und ZDF begraben Pläne für Video-Plattform

Das Bundeskartellamt hat sich gegen das öffentlich-rechtliche Online-Projekt ausgesprochen. Ein ähnliches Projekt der Privatsender war bereits gscheitert.

Das Projekt war ambitioniert: Filme, Serien und Dokumentationen aus den vergangenen 60 Jahren wollten ARD und ZDF zum kostenpflichtigen Abruf anbieten. „Germany’s Gold“ lautete der Name der gemeinsamen Online-Plattform. Doch nun ist das Projekt gescheitert, bevor es überhaupt gestartet ist.

Das Bundeskartellamt hat sich gegen das Projekt ausgesprochen. Die Überprüfung durch die Behörde habe ergeben, dass sich das Vorhaben für Video on Demand (VoD) in der geplanten Form nicht umsetzen lasse, teilten der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und das ZDF am Montag mit. Neben ARD und ZDF waren an dem Projekt private Produktionsfirmen und Rechteinhaber wie Bavaria, Brainpool, Beta Film, MME Moviement und Zieglerfilm beteiligt.

Bereits im März hatte das Bundeskartellamt Bedenken geäußert. Das digitale Angebot „Germany's Gold“ hätte in der bisherigen Planung zur Folge, dass die Preise und Auswahl der Videos miteinander koordiniert würden. Die Mediathek und die Produktion der Inhalte wären gebührenfinanziert und könnten schon deswegen eine Verfälschung des Wettbewerbs auf dem Video-on-Demand-Markt auslösen. Das Kartellamt hatte ein ähnliches Projekt von RTL und der ProSieben-Gruppe mit der Begründung gekippt, die beiden Konzerne beherrschten bereits den TV-Werbemarkt in Deutschland.

Die Partner von „Germany’s Gold“ zeigen sich enttäuscht über die Entscheidung des Kartellamtes: In Zeiten veränderter Mediennutzung und einer Fragmentierung des Angebots wäre ein Portal wichtig gewesen, das Filme, Dokus und Serien auch jenseits der klassischen TV-Ausstrahlung zugänglich macht, erklärten sie am Montag. Alternative Modelle, die den Bedingungen des Kartellamts entsprächen, planen ARD und ZDF nicht. Sie hätten keine wirtschaftlichen Chancen. sal/dpa

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