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Glückwunsch: Charakterbildner Dieter Pfaff wird 65

Märchenonkel für Erwachsene: Der Schauspieler Dieter Pfaff wird 65.

Die Tür als komischer Dicker vom Dienst im Fernsehen stand weit offen – doch Schauspieler Dieter Pfaff ist nicht durch sie gegangen. Lieber hat er seine Rollen selbst erfunden und eine ungewöhnliche Karriere hingelegt: als Franziskanerpater in „Bruder Esel“, Kommissar „Sperling“, Psychotherapeut „Bloch“ oder eben „Der Dicke“. Der Dortmunder kam erst spät zur Schauspielerei. Sein Lehramtsstudium hatte er zwar abgebrochen, doch zunächst zog es ihn als Dramaturg, Autor und Regisseur zum Theater. Erst Jahre später beschloss er, sich selbst zu entdecken, wie er in Interviews erzählte.

Eigentlich habe er Therapeut werden wollen, um sich mit den Gründen und Abgründen der menschlichen Seele zu beschäftigen. „Viel besser kann ich das beim Spielen. Da mache ich das ja ständig“, sagte Pfaff. „Deswegen bin ich auch kein Therapeut geworden, weil das andere spannender und spielerischer war.“ Als dann noch ein Regisseur verbreitet habe, Pfaff könne keine Filme tragen, also keine Hauptrollen spielen, habe er sich gesagt: „Okay, entweder du akzeptierst das jetzt oder du entdeckst dich selber.“ Der Selbsterfinder entwickelte fortan seine Rollen hauptsächlich selbst, zunächst vor allem ernste Parts, „um zu beweisen, dass ich ein seriöser Schauspieler bin“. Seine Lieblingsfigur wurde dann aber der schlitzohrige Anwalt in „Der Dicke“ – sein „Versuch, das Ernsthafte mit dem Komödiantischen“ zu verbinden.

Auszeichnungen und hohe Einschaltquoten bekam er als „vollendeter Charakterbildner“, der in seinen Rollen sensibel Menschenporträts zeichnet, immer wieder. Er selbst nennt sich gern „Märchenonkel für Erwachsene“, erzählt seine Geschichten aber fast nur in seinen Filmen – in Talkshows sieht man ihn selten. „Ein Schauspieler braucht immer ein Geheimnis“, ist er überzeugt. Am heutigen Dienstag wird Dieter Pfaff 65 Jahre alt und muss mit einer Chemotherapie gegen den Lungenkrebs kämpfen. dpa/jbh

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