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Der Colt - heute wieder günstig. Moderatoren preisen Waffen bei Gun-TV an.

© Laura Burgess Marketing/dpa

Gun-TV im US-Fernsehen: Welches Gewehr hätten’s gern?

Seit einigen Wochen läuft im US-Fernsehen Gun-TV, ein Shoppingkanal für den Waffenliebhaber

Vom Sofa aus ganz bequem ein neues Gewehr bestellen? Was befremdlich klingt, ist in den USA nun möglich. Denn seit einigen Wochen gibt es Gun-TV, den Shoppingkanal für Waffen. Wo auf anderen Sendern Porzellanpuppen oder Goldschmuck angepriesen werden, schwärmen die Moderatoren hier von hölzernen Pistolengriffen oder dem Namen eines Jagdgewehrs.

Ohne Klischees geht das natürlich nicht. So darf der Cowboyhut bei den Moderatoren nicht fehlen. Als Kulisse im Studio dient wahlweise ein an eine Garage erinnernder Hintergrund oder eine Fototapete, die Vater und Sohn bei der Entenjagd zeigt.

In den Werbepausen werden die Kinder vor Waffen gewarnt

Die Moderatoren werden dabei nicht müde zu betonen, dass es ihnen bei ihrer Arbeit auch um den sicheren Umgang mit Schusswaffen geht. In den Werbepausen werden Kinder davor gewarnt, Waffen anzufassen.

Tatsächlich führt der einfache Zugang zu Gewehren und Pistolen in den USA immer wieder dazu, dass selbst Kleinkinder sich selbst oder andere Menschen damit verletzen. Dort sind mehr Waffen in Privatbesitz als in jedem anderen Land der Welt – von 100 Einwohnern haben statistisch gesehen 88,8 eine Handfeuerwaffe oder ein Gewehr. Immer wieder kommt es zu tödlichen Schießereien. Jedes Jahr sterben etwa 30 000 Menschen durch Waffengewalt.

Ganz so einfach wie bei den meisten anderen Shoppingkanälen kommt der Kunde bei Gun-TV aber nicht an seine Ware. Die Firma schickt die Waffen zunächst an einen Händler. Eine Hintergrundüberprüfung muss zudem klären, ob der Käufer tatsächlich eine Waffe besitzen darf. (dpa)

Maren Hennemuth

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