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Medien: Ich bin raus!

Das Abenteuer, sich bei der GEZ abzumelden (Teil 2)

Im sechsten Anlauf hat es geklappt: Die GEZ hat meine Kündigung akzeptiert. Es war eine schwere Geburt. Ende Oktober habe ich meine Wohnung aufgegeben und bin mit meinem Partner zusammengezogen. Die Kündigung bei der Gebühreneinzugszentrale (GEZ), weil wir nur einen Fernseher und ein Radio haben, aber beide Gebührenzahler sind, hat die GEZ nicht akzeptiert. Ein nervenaufreibender Schriftwechsel war die Folge (siehe: Ich will raus! vom 30. 12. 2003).

Mit meinem sechsten Brief an die GEZ hatte ich endlich Erfolg. Ich hatte der GEZ eine Frist gesetzt. Bis dahin sollte sie nicht nur die Kündigung akzeptieren, sondern auch die zu viel gezahlten Gebühren zurücküberweisen. Und siehe da: Sie hat aufgegeben. Die Kündigung ist anerkannt, das Geld wieder auf meinem Konto.

Lag es an den nicht zu schlagenden Argumenten (schließlich hatte ich in dem Schriftwechsel mit der GEZ alle Eventualitäten der Rundfunkgebührenpflicht durchdekliniert) oder an der Tatsache, dass diese Geschichte eine Lawine von Leserzuschriften auslöste mit ähnlichen oder schlimmeren Erfahrungen. Oder lag es daran, dass sich schließlich Sat 1 und auch andere Zeitungen dem Thema annahmen und immer wieder meine Geschichte erzählten? Das ist einerlei. Nicht jedoch, was unsere Leser erlebten.

Zwei Beispiele, kurz erzählt: Ein Vater meldete seine verstorbene Tochter bei der GEZ ab. Diese war sich nicht zu schade, vom Vater anteilig die Gebühren zu verlangen, die seine Tochter hätte zahlen müssen, weil sie erst am 8. eines Monats verstorben war. Die Gebühr hat der Vater gezahlt. Seither schreibt die GEZ jedoch Mahnungen an die Verstorbene, sie solle jetzt gefälligst ihre Rundfunkgeräte anmelden. Zuletzt drohte die GEZ mit einem Zwangsgeld von 1000 Euro.

Ein Anwalt meldete seine Zweitwohnung in Schleswig-Holstein ab, doch die GEZ schickte weiterhin Mahnungen. Er machte schließlich eine Dienstaufsichtsbeschwerde und bekam von der GEZ eine Entschuldigung und die Zusage, er würde in dieser Sache nie wieder etwas hören. Ein paar Tage später hatte er wieder eine Mahnung im Kasten. In seiner Verzweiflung schrieb er an den Petitionsausschuss des Bundestages, der es zuständigkeitshalber an die Rundfunkkommission der Länder weiterleitete, die es schließlich an die Berliner Senatskanzlei delegierte. Von dort bekam er die Aussage: Es tue der GEZ leid, er würde nie wieder etwas in dieser Angelegenheit hören. Ein paar Tage später hatte er die nächste Mahnung im Kasten…

Meine Geschichte ist zu Ende. Das Leiden der Gebührenzahler mit der GEZ geht jedoch weiter. Und außerdem wird derzeit verhandelt, wann sie kommt, die nächste Erhöhung der Rundfunkgebühren.

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