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Im RADIO: Die Wiedergeburt der Vampire

Werden Schriftsteller mit 50 depressiv? Und warum sind Vampire eigentlich so angesagt? Die folgenden Radiosendungen schaffen Klarheit.

In der alternden Gesellschaft ist der 50-Jährige ein junger Spund. Trotzdem sorgt das absolvierte halbe Säkulum oft für erste Anflüge einer Altersdepression. Im Moment hat Jahrgang 1964 damit zu tun, die zahlenmäßig stärkste Generation der Republik. Matthias Eckoldts Feature „Wenn Schriftsteller 50 werden“ lässt deutsche Literaten vom Jahrgang 64 zu Wort kommen. Geschichte und Politik im Spiegel autobiografischer Reflexionen (Deutschlandradio Kultur, 17. Oktober, 19 Uhr 30, UKW 89,6 MHz).

Maja Abramowna wurde 1930 als Jüdin in der Ukraine geboren. „Ich habe mehr gesehen als guttut“, sagt sie. In Margarita Chemlins Hörspiel „Die Stille um Maja Abramowna“ erzählt sie ihr Leben. Maja verliert den Vater im Krieg, wird verfolgt, muss ihre jüdische Identität verstecken. Aber ihre Geschichte lässt sich nicht darauf reduzieren. Das Hörspiel erzählt von Majas Kampf ums Glück. Der bessere Mann, die größere Wohnung. Maja ist nicht fein in der Wahl ihrer Mittel, aber konsequent. (Kulturradio vom RBB, 17. Oktober, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Der Vampir ist die heutige Hauptfigur der Bestseller, das Kino hat ihn entdeckt. Aus der Horrorgestalt ist ein liebenswürdiger Zeitgenosse mit kleinem Defekt geworden. Moderne Vampire ringen um Zuneigung, wollen Integration in die Gemeinschaft. Raphael Schmarzochs Feature „Vom Glück, gebissen zu werden“ sucht nach Gründen für diese Wiedergeburt. Was macht den Vampir so attraktiv? Warum hat der Zeitgeist eine Affinität zu nachtaktiven Blutsaugern? (Deutschlandfunk, 19. Oktober, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz)

In Jürgen Beckers Hörspiel „Häuser“ gibt es keine Figuren, nur Stimmen. Statt einer Handlung wird ein Thema untersucht. Häuser als prägende Phänomene unserer Wirklichkeit und alles, was sich aus ihrer Existenz ergibt: Hausbesitz, Hausfriedensbruch, Hausfrauen. Als das Hörspiel vor über 40 Jahren erstmals gesendet wurde, war es eine Sensation. Anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises an Becker wird es noch einmal aus den Archiven geholt (Deutschlandfunk, 21. Oktober, 20 Uhr 10).

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