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Im RADIO: Staatsaffären besonderer Art

Stanislaw Lems Roboter, Kaffee von Michael Reitz und altersgraue Haare: Was man im Radio nicht verpassen sollte.

Der polnische Autor Stanislaw Lem hat ein paar unsterbliche Science-Fiction-Fabeln erfunden. Abgründig-ironische Geschichten von menschlichen Notlagen, die aus technischen Abenteuern entstehen. Lems Hörspiel „Der getreue Roboter“ erzählt von einem Schriftsteller, dem im Haushalt ein Roboter zur Hand geht. Der Herr hat es gern lässig, sein Knecht liebt Ordnung über alles. So fallen sie einander immer mehr zur Last, bis der Schriftsteller das Dienstverhältnis beenden möchte. Aber sein treuer Roboter hat eigene Vorstellung davon, wer in diesem Haushalt austauschbar ist (Kulturradio vom RBB, 13. März, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Noch vor einen Vierteljahrhundert hatte der deutsche Kaffeetrinker die Wahl zwischen Kännchen und Tasse. Wer guten Cappuccino trinken wollte, fuhr nach Italien. Seither hat sich viel geändert. Abertausende von Coffeeshops buhlen mit köstlichen Heißgetränken um unseren Kaffeedurst. Michael Reitz’ Feature „Kaffee Radikal“ bilanziert die neue deutsche Kaffeekultur. Zu Wort kommen engagierte Züchter, faire Händler, meisterhafte Baristas. Kaffee-Radikale aller Art, die in die Hoheitsgebiete der traditionellen Röstereien eingebrochen sind (Deutschlandfunk, 15. März, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Grau hat keinen guten Ruf. Graue Tage sind verlorene Tage, der graue Himmel eine Zumutung fürs Gemüt. Aus Grau ergibt sich logisch das Grauen. Aber eines Tages sind wir alle vom Grau bedroht. Auf dem Kopf schwinden die schönen Farben, Altersgrau macht sich breit. Regine Bruckmanns Feature „Graue Haare sind tabu“ erzählt, wie unterschiedlich Männer und Frauen den Farbwechsel erleben. Während Männer sich vorm Spiegel mit flotten Sprüchen trösten, wählen Frauen entschieden die Camouflage. Grau gilt als unsexy, fast als unerlaubt. Warum das so ist, erörtern gefärbte und ungefärbte Frauen, Friseusen und Psychologinnen (Kulturradio vom RBB, 17. März, 19 Uhr 04).

Der Sachsensumpf ist keine Landschaft irgendwo in Mitteldeutschland. In Rosvita Krausz' Feature „Die Journalistenfalle – Reporter im Sachsensumpf“ geht es um das Organisierte Verbrechen in Sachsen. Und darum, was sächsische Behörden von der Pressefreiheit halten. Erzählt wird die Geschichte zweier Journalisten, die über eine Studie des Verfassungsschutzes zum Thema Organisierte Kriminalität berichten wollen. Für die Verfassungsschützer ein sehr geheimes Material, für die Journalisten eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse. Die beiden werden behindert, wo es nur geht, und schließlich vor Gericht gebracht. Eine sächsische Staatsaffäre der besonderen Art (Kulturradio vom RBB, 18. März, 22 Uhr 04).

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