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Im RADIO: Zille war kein Hippie

Früher war die Boheme analog. Sie saß in schäbigen Lokalen, produzierte ihre Werke auf Papier und lebte gegen den Rhythmus des Industriezeitalters.

Früher war die Boheme analog. Sie saß in schäbigen Lokalen, produzierte ihre Werke auf Papier und lebte gegen den Rhythmus des Industriezeitalters. Seit Jahren wird nun von einer „digitalen Boheme“ geredet. Eine neue Spezies, die das Internet zum Arbeits- und Lebensplatz gemacht hat. Junge Akademiker, die nicht mehr um rare Festanstellungen rangeln, sondern es lieber auf eigene Faust versuchen. Arne Reuls Feature „Hippie und Hightech“ wagt ein Porträt dieser jungen Branche der Kreativwirtschaft (Deutschlandradio Kultur, 5. August, 19 Uhr 30, UKW 89,6 MHz).

An einem Junitag des Jahres 1904 wandert der Annoncenmakler Leopold Bloom durch Dublin. Was er während der achtzehn Stunden zwischen Erwachen und Einschlafen sieht, denkt und tut, steht in es Roman „Ulysses“. Das Buch musste James Joyce 1922 in einem Privatverlag erscheinen lassen, weil niemand an seinen Erfolg beim Publikum glaubte. Dann wurde ein Stück Literaturgeschichte daraus. Hermann Broch begrüßte den Roman begeistert als „Welt-Alltag der Epoche“. Unter diesem Titel erzählen Klaus Schöning und Klaus Reichert eine Radionacht lang über das große Buch, seine Figuren und ihre vielfältigen Hintergründe (Deutschlandradio Kultur, 8. August, ab 0 Uhr 05).

Heinrich Zille war gar kein echter Berliner. Vor gut anderthalb Jahrhunderten kam er in Dresden zur Welt, später zogen seine Eltern an die Spree. Zille hat seinen Geburtsnachteil bekanntlich mit viel Eifer überwunden. Als künstlerischer „Milljöh“-Experte brachte er es in Berlin zu Ruhm, Einfluss und auch Wohlstand. Im Feature „Der Daumier von der Panke“ porträtiert Renate Beckmann den Maler, der die Armut als Kind hautnah erlebte und später zum Gegenstand seiner Kunst machte (Kulturradio vom RBB, 8. August, 9 Uhr 05, UKW 92,4 MHz).

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