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Medien: Isabella Rossellini im Fantasialand

Kann man nach dem „Herr der Ringe“ überhaupt noch Fantasyfilme machen? Ist nicht alles schon erzählt?

Kann man nach dem „Herr der Ringe“ überhaupt noch Fantasyfilme machen? Ist nicht alles schon erzählt?

Man kann. Sat 1 hat das mit seinen Nibelungen bewiesen, die weniger zur deutschen Sage als zur fantastischen Geschichte gerieten und die dem Sender Rekordquoten brachten. Pro 7 hat jetzt die Welt der Autorin Ursula Le Guin ins Programm genommen. Ihre Geschichte von „Earthsea – die Saga von Erdsee“ hat die übliche Fantasy-Film-Ausstattung. Die Täler sind rau, die Menschen einfach, es wimmelt von Magiern, Hexen und anderen Kreaturen. Aus dem Schatten der „Herr-der-Ringe“-Verfilmung kann Regisseur Liebermann nicht treten, doch „Earthsea“ hat eine eigene Qualität: Die Charaktere werden mit Ruhe entwickelt, ihre Beziehungen haben Tiefe. Der junge Zauberschüler Ged ist ein zurückhaltender Held, den man wohlwollend verfolgt. Als Sohn eines Schmiedes lastet die Hoffnung, die die Bevölkerung von Erdsee auf ihn setzt, schwer auf seinen Schultern. Ingrid Bergmans Tochter Isabella Rossellini hat einen ihrer seltenen Auftritte. Als alte, kranke, gütige Hohepriesterin steht sie Ged zur Seite.

Leider ist die Animationstechnik zu billig geraten: Der Drache, die kreuchenden Kreaturen, die Armeen schwarzbemaskter Krieger, allem sieht man seine Herkunft aus dem Computer deutlich an. Wer sich aber von solch plötzlichen Kitsch-Attacken nicht irritieren lässt, kann sich fallen lassen in eine eigentlich recht charmante Erzählung.

„Earthsea“: Pro 7, Donnerstag und Freitag, 20 Uhr 15

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