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"Klein gegen Groß" - am Samstag hat Moderator Kai Pflaume Axel Prahl zu Gast, der sich mit Kindern misst.

© NDR/Thorsten Jander

"Klein gegen Groß" in XXL: Herr Pflaume, wer hat an der Uhr gedreht?

"Klein gegen Groß" mit Moderator Kai Pflaume ist eine der erfolgreichsten Samstagabend-Shows. Gutes Konzept, guter Moderator, nur eines verwundert jedes Mal aufs neue.

Hirschhausen, Pilawa, Kerner, Plasberg, neuerdings Gätjen - in der öffentlich-rechtlichen Show-Primetime dürfen viele prominente Moderatoren ran, mal mehr, mal weniger gelungen. Kai Pflaume ist als ARD-Moderator mit mehreren Formaten am Start, doch keine seiner Shows reichte bislang an den Erfolg von "Klein gegen Groß - Das unglaubliche Duell" heran. Kinder zwischen fünf und 14 Jahren, die über besondere Fähigkeiten und Talente verfügen, treten in unterschiedlichen Duellen gegen Prominente an.  Die 2011 gestartete Familienshow gehört mittlerweile zur Quoten-Speerspitze im Show-Segment. So stark wie zuletzt im Januar lief das Format zuvor noch nie: Durchschnittlich 6,39 Millionen Menschen bedeuteten einen neuen Reichweiten-Rekord. 

Im Schnitt liegt die bis zu fünf mal im Jahr ausgestrahlte Show bei über fünf Millionen Zuschauern. An diesem Samstag sind Ina Müller, Steffen Hallaschka Felix Sturm, Stefan Kretzschmar und Axel Prahl dabei. Und natürlich die eigentlichen Stars: die Kinder mit ihren ungewöhnlichen Talenten, zum Beispiel möglichst viele Purzelbäume schlagen in kurzer Zeit, bei denen man sich mit den Händen an den Fußgelenken des Partners festhält..

Dabei ist eines immer wieder überraschend, wirklich unglaublich: "Klein gegen Groß" dauert ganze drei Stunden, endet um 23 Uhr 15. Das sind "Wetten. dass?"-Ausmaße. Auch wenn am Sonntag keine Schule ist, welches Kind darf so lange auf bleiben? Drei Stunden am Stück Fernsehen gucken, das widersprecht im Grunde jeder Medienpädagogik.

Sag' das mal den Kindern: Geht doch in die Mediathek

Der produzierende NDR weist darauf hin, dass sich "Klein gegen Groß" an die ganze Familie richte und nicht primär für ein Kinderpublikum gedacht ist. "Für Familien mit kleineren Kindern empfehlen wir die Mediathek des Ersten, in der die Sendungen ab Ausstrahlung mindestens sieben Tage lang aufrufbar sind - zu jeder Tageszeit und in kinderfreundlichen Portionen", sagt eine NDR-Sprecherin. Natürlich werde "Klein gegen Groß" wegen der Kinder, die in der Show mitmachen, sonntagnachmittags aufgezeichnet und nicht abends.

Für Kai Pflaume selber ist die Sendelänge auch kein Problem. ",Klein gegen groß' ist am Samstagabend eine Show für die ganze Familie. Ich bin sehr glücklich darüber, dass uns von den Enkeln bis zu den Großeltern alle schauen, vielleicht sind wir das letzte ,Lagerfeuer' im deutschen Fernsehen", sagt der Moderator dem Tagesspiegel. "Das Samstagabendshows bis 23 Uhr und länger dauern hat übrigens eine sehr lange Tradition. Damit haben auch die Diskussionen mit den Eltern über das Aufbleiben. In meiner Kindheit hieß es da immer: sehen oder nicht sehen. Heute gibt es ja zum Glück die Möglichkeit ,Klein gegen groß' in der Mediathek des Ersten zu schauen, wo sie sehr gefragt ist und hohe Abrufzahlen hat." Aus der Sicht des Moderators könne gutes und schönes Fernsehen nicht lange genug dauern. 

An den Satz werden Eltern am Samstagabend wieder denken müssen, die ihre Kinder ab halb zehn, zehn darauf hinweisen, dass sie den Rest der Show doch besser häppchenweise in den nächsten Tagen in der Mediathek sehen können. Weg vom Lagerfeuer, husch, husch, ins Bett, während im Fernsehen von Kindern noch Purzelbäume geschlagen oder rückwärts abgespielte Abba-Songs erraten werden - eine meistens vergebliche Aufforderung.

"Klein gegen Groß", Samstag, ARD, 20 Uhr 15

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