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Medien: Klischeehafte Neonazis

Frau Dittert, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert? Der „Tatort“ aus Leipzig am Sonntag über Mord und kriminelle Umtriebe unter Rechtsradikalen.

Frau Dittert, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert?

Der „Tatort“ aus Leipzig am Sonntag über Mord und kriminelle Umtriebe unter Rechtsradikalen. Unglaublich, wie einfallslos und klischeehaft die Neonazis in Szene gesetzt wurden: mit Ledermänteln, Springerstiefeln und Fackelumzügen im nächtlich deutschen Wald. Die echten Neonazis werden lachend vor dem Fernseher gehangen haben, wenn sie nicht aus Langeweile über die ansonsten auch noch flaue Geschichte schon vorher abgeschaltet haben.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Die sagenhaften 6,7 Millionen Zuschauer, die der Dokumentarfilm „Fahrenheit 9/11“ von Michael Moore am Montagabend um 20 Uhr 15 eingefahren hat. Was – bei aller Außergewöhnlichkeit dieses Films – zeigt, dass es doch möglich ist, anspruchsvolle Information zur Prime Time zu senden. Dass sich damit sogar ein Unterhaltungssender, nämlich Pro 7, auf dieses Terrain vorgewagt hat, könnte hoffentlich in Zukunft auch anderen Sendern Mut machen.

Annette Dittert

war bis August 2004

Polen-Korrespondentin der ARD. Derzeit arbeitet sie an einer Dokumentarfilmreihe. Ende 2005 wird sie das ARD-Studio New York leiten.

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