Eigentlich ist es ganz einfach, sich im Internet richtig zu verhalten. Nämlich so wie im richtigen Leben: „Mit Respekt und Wertschätzung ist man immer auf der sicheren Seite“, sagt die Kommunikationstrainerin Martina Dressel. Allerdings sei die gegenseitige Verständigung im Internet schwieriger, weil man sich meistens nicht sieht oder hört und so die Möglichkeit nonverbaler Botschaften wegfällt. Dadurch steigt die Gefahr, missverstanden zu werden, etwa bei sarkastisch oder ironisch gemeinten Äußerungen.
In virtuellen Räumen ist also besonderes Fingerspitzengefühl gefragt. „In Onlineforen sollte man genau zuhören und ehrliches Interesse am anderen zeigen“, rät Dressel. Mit direktem Widerspruch müsse man sehr vorsichtig sein und jegliche persönliche Wertung unterlassen. Ganz falsch sei es, anderen Nutzern Motive zu unterstellen, nach dem Motto: Das macht der doch nur, weil er mich ärgern will. „Niemand kann mich wütend machen, wenn ich das nicht will“, sagt die Expertin.
Keine Scheinidentität aufbauen
Für sich selbst dürfen Surfer allerdings auch Respekt verlangen. So sei es nicht in Ordnung, wenn Fragen in Foren als „dumm“ abqualifiziert werden - dazulernen müsse schließlich jeder. Dressel plädiert für mehr Mut, Fragen zu stellen. Wenn dies in einem Forum nicht respektiert wird, sollte man sich eventuell zurückziehen.
Ähnliches empfiehlt der Deutsche Knigge-Rat. Die Netzwerke, in denen man unterwegs ist, sollte man sorgsam auswählen. Zur stilvollen Kontaktpflege in sozialen Medien gehöre außerdem, authentisch zu bleiben und keine fiktive Identität aufzubauen. Plumpe Vertraulichkeiten sollte man meiden, zum Beispiel Kunden nicht als Freunde zu Facebook einladen oder jeden Netzwerkpartner gleich duzen.
- Wie man sich im Internet richtig und stilvoll verhält
- Wie sich Nutzer stilvoll entfreunden können
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