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Medien: Krieg perfekt, Frieden imperfekt

ZDF und Arte zeigen Dokumentationen zum Thema Irak

Zum Jahrestag des Irak-Kriegs zeigen Arte und das ZDF Dokumentationen, die sich durch die besondere Nähe der Autoren zu dem Geschehen auszeichnen. In „Der perfekte Krieg" (ZDF), der die Rolle der amerikanischen Hochtechnologie-Waffen im Irak- und Afghanistankrieg untersucht, lassen US-Soldaten die Kamera direkt durch das Fadenkreuz ihres Präzisionsgewehrs blicken. In „Saddams Rache" (Arte) zeigt RTL-Korrespondentin Antonia Rados detailliert, welche Auswirkungen die Fehler der amerikanischen Besatzung auf die Bevölkerung haben. Den Zugang zu militärischen US- Einrichtungen verdankt das ZDF der erstmaligen Kooperation mit der TV-Produktionsfirma der „New York Times“. So führt ein Soldat der „Stryker Brigade" stolz die neuste Informationstechnologie seines Kampffahrzeugs vor und erklärt, wie man damit den Feind zur Strecke bringen könne. Diese Technikverliebtheit spielt die eigentliche Hauptrolle im „perfekten Krieg". Denn die Autoren kommen zu dem Fazit, dass eine Regierung, die über die neusten Geräte verfüge, diese Waffen irgendwann auch anwenden will. Während der ZDF-Film aufgrund schneller Schnitte und aufwendiger Grafiken streckenweise wie ein Videospiel aussieht, konzentriert sich Rados mit „Saddams Rache“ auf das Beziehungsgeflecht der Besatzer und Besetzten in der Sunniten-Hochburg Falluja und in dem Bagdader Stadtteil Adamija. Anstelle von obligatorischen, dramatischen Aufsagern überzeugt Rados dabei durch journalistische Genauigkeit, indem sie ihre alten Irak-Kontakte nutzt.

„Der perfekte Krieg“, ZDF, Teil 1 um 22 Uhr 15, Teil 2 morgen um 22 Uhr 15

„Saddams Rache“, Arte, 20 Uhr 45, am 28. März bei RTL um 23 Uhr

Johanna Rüdiger

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